„Allen & Overy ist eine Kanzlei mit starker Präsenz in einer Region, die ich für besonders wichtig erachte: Südosteuropa und Russland“, sagte Koerfer zu seinem Wechsel. „Und auch mit der Finanzierungspraxis von Neil Weiand gibt es sehr viel versprechende Anknüpfungspunkte, die wir aufgreifen werden. Mein Geschäftsmodell fußt stark auf der Arbeit in kleinen Teams. In großen Organisationen kommt es dann auf das richtige Crossselling an.“
Für Allen & Overy bedeutet der Zugang von Koerfer eine erhebliche Verstärkung der deutschen Corporate-Praxis insgesamt sowie einen wichtigen Schritt beim Aufbau ihres Düsseldorfer Büros, das im September mit der Aufnahme des Freshfields-Partners Thomas Austmann an den Start ging.
Koerfer war vor sieben Jahren von der Kölner Linklaters-Vorgängerkanzlei Oppenhoff & Rädler zu Shearman gewechselt. Das damals noch kleine Team um Georg Thoma hatte sich kurz darauf mit einer Gruppe herausragender Mannheimer Corporate-Spezialisten von der ehemaligen Kanzlei Schilling Zutt & Anschütz weiter verstärkt. Shearmans M&A-Praxis schrieb seither eine rasante Erfolgsgeschichte und brachte dabei auch jüngere Spitzenanwälte hervor. Dennoch merken Wettbewerber bis heute regelmäßig eine anhaltend dominante Stellung von Thoma an. Auch vor dem Hintergrund eines mittelfristig anstehenden Generationswechsels ist der Weggang von Koerfer deshalb ohne Zweifel ein Rückschlag für die Kanzlei.
Bei Shearman hieß es bislang lediglich: „Wir bestätigen den Weggang von Rolf Koerfer und wünschen ihm alles Gute“, so ein Sprecher der US-Kanzlei. Erst Mitte Dezember hatte Shearman in Frankfurt den Wechsel des Finanzrechtspartners Dr. Johannes Kremer zu Skadden Arps Slate Meagher & Flom hinnehmen müssen. Im Sommer 2007 war bereits der Finanzierungspartner Dr. Andreas Diem in München zu Latham & Watkins gegangen.