Rösler ist als Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin qualifiziert, sie arbeitete zuletzt als Senior-Managerin bei PricewaterhouseCoopers. Die Prüfung von Leasinggesellschaften und Banken gehörten dort nach Unternehmensangaben zu ihrem Kerngeschäft. Weitere berufliche Stationen verbrachte sie bei der Landesbank Baden-Württemberg und deren Tochtergesellschaften SüdLeasing und SüdFactoring, wo sie Geschäftsführerin war.
Um internen Kontrollfunktionen wie Risikocontrolling, Compliance, Geldwäscheprävention und Datenschutz mehr Gewicht zu geben, hatte das Grenke-Management im November angekündigt, die Position des Chief Risk Officers neu zu schaffen. Der studierten Betriebswirtschaftlerin Rösler steht nun für die vier Bereiche ein rund 20-köpfiges Team zur Seite. Die Grenke Bank gehört nicht in Röslers Zuständigkeit.
Das Ressort Recht bei Grenke wird weiterhin von Jochen Will geführt und untersteht dem Chief Financial Officer Sebastian Hirsch. Vorstandsvorsitzende Antje Leminsky hatte vom Aufsichtsrat im Oktober noch zusätzlich die Verantwortung für die Interne Revision übertragen bekommen.
Grenke war im vergangenen Jahr Ziel einer Shortseller-Attacke. Nach Vorwürfen des Investors Fraser Perring und der mit ihm verbundenen Firma Viceroy Research werden bei dem süddeutschen Unternehmen derzeit Arbeitsprozesse, gesellschafts- und steuerrechtliche, sowie personelle Strukturen durchleuchtet, auch bei den Franchise-Töchtern. Dafür sind nach JUVE-Informationen unter anderem Hengeler Mueller sowie die MDP-Einheiten Ebner Stolz, KPMG und Warth & Klein Grant Thornton mandatiert.
Die Sonderprüfung, die die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) parallel einleitete, wird von der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Mazars unterstützt. Auch die Anti-Geldwäsche-Einheit des Zolls (FIU) ist noch dabei, die Vorgänge zu untersuchen.