Im Oktober 2004 wechselte Enßlin dann zu seiner Mandantin und übernahm die Leitung der Rechtsabteilung. Seitdem hat er das Gesicht der Rechtsabteilung maßgeblich geprägt. Marktkenner heben ihn regelmäßig als außerordentlich engagierten Inhouse-Juristen hervor. Er trieb den Ausbau seiner Abteilung zielstrebig voran und rief mehrere Abteilungen ins Leben, etwa Lizenz- und Medienrechte sowie IT/Technik/Networks. Wer Enßlins bisherige Funktion übernimmt und ob deren Zuschnitt so bleiben wird, steht bislang noch nicht fest.
Das Ressort Recht und Regulierung ist neu im Premiere-Vorstand. „Die Entscheidung dafür hängt eng mit dem strategischen Verständnis des neuen Premiere-Managements zusammen“, so Enßlin. Demnach sei ein Jurist im Board eines Unternehmens selbstverständlich.
Bei Premiere hatte es in der jüngeren Vergangenheit an der Spitze einige Veränderungen gegeben. Nach dem Ausstieg des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Georg Kofler im Sommer 2007 und dem Einstieg von Rupert Murdochs Medienkonzern News Corporation hatte Michael Börnicke Koflers Posten übernommen. Börnicke legte seinen Vorstandsvorsitz allerdings nach nur einem Jahr nieder und wurde durch Mark Williams von der News Corporation ersetzt.
Auch darüber hinaus war das Unternehmen zuletzt in den Schlagzeilen: Erst vor gut einer Woche stieg der italienische Regierungschef und Medienmogul Silvio Berlusconi bei dem Bezahlsender ein. Für eine negative Meldung sorgte das Unternehmen zuletzt mit schlechten Quartals- und rückläufigen Abonnentenzahlen. Insofern war der Zuschlag für die TV-Bundesligarechte für den im MDax notierten Sender zukunftsentscheidend.
Erstmals veröffentlicht auf www.juve.de am 28. November 2008