Berlin

Neue Kanzlei mit politischen Verbindungen

Autor/en
  • JUVE

Gemeinsam mit weiteren Anwälten hat sich der Berliner Leinen & Derichs-Partner Diethard Schütze Ende April selbstständig gemacht. Auffällig: Die neue Kanzlei ist geprägt durch Verbindungen in die Politik.

Teilen Sie unseren Beitrag

Namenspartner Schütze war von 1994 bis 2002 CDU-Bundestagsabgeordneter und saß zuvor lange im Berliner Senat. Als Partner arbeitet Schütze nun zusammen mit dem Immobilien- und Steuerrechtler Hans-Joachim Legermann. Dieser war früher in der Berliner Finanzverwaltung tätig und zuletzt unter anderem Abteilungsleiter für Grundstückswesen und Gesellschaftsbeteiligungen in der Berliner Senatsverwaltung.

Der Kanzlei schloss sich auch der ehemalige brandenburgische Justizminister Prof. Dr. Kurt Schelter als Counsel an. Schelter war zuletzt Justiz- und Europaminister des Landes Brandenburg, trat aber im Juli 2002 zurück. Zuvor war er Staatsekretär im Bundesinnenministerium und Amtschef der Bayerischen Vertretung in Brüssel gewesen. Schelter wird im Briefkopf bei Schütze Stender als „of Counsel“ und „Minster a.D.“ geführt. Aktuell wird er von seiner neuen Kanzlei in einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit der Hamburger Medienport AG vertreten. Schelter war sowohl Mitglied des Aufsichtsrats als auch Geschäftsführer der ehemaligen Medienport-Tochter ks Verlagsgesellschaft mbH (heute mp Verlagsgesellschaft mbH). Zudem hatte er als Herausgeber des Nachschlagewerks ‚Kanzleien in Deutschland‘ agiert. Im April wurde er jedoch seiner Positionen enthoben, wogegen er sich seitdem wendet.

Hinzu kommt als zweite Namenspartnerin die Gesellschafts- und IP-Rechtlerin Dr. Heike Stender, die aus der Hamburger Wirtschaftssozietät Brödermann & Jahn kam und früher wie Schütze bei Leinen & Derichs in Berlin tätig war. Ergänzt wird das Beratungsspektrum durch die Familien- und Erbrechtlerin Ute Berghoff-Ising.

Seine neue Kanzlei habe gegenüber den Strukturen bei Leinen & Derichs mehr Flexibilität und ein gutes Netzwerk von Kontakten, sagte Schütze gegenüber JUVE. Mit ihrer breiten Aufstellung sei Schütze Stender vorwiegend für eine Klientel kleinerer und mittelständischer Unternehmen tätig.

Nachtrag (Juve Rechtsmarkt 08/04):

Es hatte in der Nachricht geheißen, dass gegen den ehemaligen Brandenburger Justizminister Prof. Dr. Kurt Schelter die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt, weil er nach seinem Rücktritt im Juli 2002 überhöhte Übergangsgelder kassiert habe. Hierdurch ensteht jedoch ein von der Redaktion nicht beabsichtigter Eindruck. Im Zusammenhang mit Schelter prüft nach Informationen der Zeitung ‚Die Welt‘ die Staatsanwaltschaft lediglich, ob der Anfangsverdacht für eine Strattat vorliegt. Zudem möchte die Redaktion an dieser Stelle nochmal klarstellen: Schelter geht gegen seine Abberufung als Herausgeber des Buches ‚Kanzleien in Deutschland‘ gerichtlich vor und ist vom Amt des Aufsichtsrats der medienport AG zurückgetreten.(JP)

Artikel teilen

Gerne dürfen Sie unseren Artikel auf Ihrer Website und/oder auf Social Media zitieren und mit unserem Originaltext verlinken. Der Teaser auf Ihrer Seite darf die Überschrift und den ersten Absatz des Haupttextes enthalten. Weitere Rahmenbedingungen der Nutzung unserer Inhalte auf Ihrer Website entnehmen Sie bitte den AGB.

Für die Übernahme von Artikeln in Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen Nutzungsrechte über die PMG Presse-Monitor GmbH, Berlin. Telefon: 030/284930 oder www.presse-monitor.de.