Volz leitete bei KPMG Law die Praxisgruppe Energie und Großprojekte. Bei Pinsent Masons wird er sowohl das neue Büro als auch die bundesweite Energiepraxis führen. Auch Gödeke hatte eine leitende Funktion bei KPMG Law inne: Er war für den Standort Hannover verantwortlich, den er seit 2012 aufgebaut hatte.
Das Team, dem vier Associates folgen, arbeitet bereits seit mehreren Jahren eng zusammen. So kennen sich Volz und Gödeke schon aus ihrer gemeinsamen Zeit bei Hogan Lovells. Volz wechselte 2010 zu KPMG Law, Gödeke zwei Jahre später. Wielsch kam 2007 durch den Wechsel des damaligen Leipziger Beiten Burkhardt-Büros zu KPMG, zuvor hatte er für Aderhold gearbeitet.
Eingespieltes Team
Gemeinsam stemmten die drei bereits zahlreiche Projekte in den Bereichen Kraftwerke, erneuerbare Energien und Netzinfrastruktur. So berieten Volz und Wielsch etwa die Bundesnetzagentur bei der Zertifizierung der Übertragungs- und Fernleitungsnetzbetreiber sowie energieintensive Unternehmen bezüglich der Befreiung von der EEG-Umlage. Hier reicht das Mandantenspektrum von deutschen Mittelständlern bis zu internationalen Konzernen. Das Team vertritt zudem große Netzbetreiber und Energieversorger bei energierechtlichen Streitigkeiten vor Gericht. Während Volz und Wielsch im Energie- und Regulierungsrecht tätig sind, ist Gödeke auf die Corporate-Beratung spezialisiert. Zu seinem Mandantenkreis gehören überwiegend Stadtwerke und Energiedienstleister.
KPMG Law verliert mit den drei Abgängen ein im Markt gut etabliertes Team. Nach den Abgängen zählt die Praxisgruppe Energie & Großprojekte noch acht Berufsträgern, davon zwei Partner, zwei Senior-Manager, zwei Manager und zwei Associates. Die Verstärkung mit einem Energierechtler auf Manager- oder Senior-Manager-Ebene ist geplant. Rainer Heidorn (46), der im Juli 2012 bei der MDP-Kanzlei einstieg, wird Volz auf die Position des Leiters der Gruppe Energie und Großprojekte folgen. Die Besetzung des Standortleiters in Hannover, also die Nachfolge von Gödeke, ist hingegen noch offen.
Pinsent Masons seit Markteintritt stark gewachsen
Mit der Eröffnung in Düsseldorf will Pinsent Masons ihren Fokus auf Schlüsselbranchen weiter verfolgen. Während das Münchner Büro schwerpunktmäßig Technologieunternehmen berät, soll Düsseldorf für die Beratung des Energiesektors stehen, die in naher Zukunft um die Bereiche Life Sciences und TMT ergänzt werden soll. Wachstum auf Partnerebene ist geplant. Mit Düsseldorf verbindet die Kanzlei auch die Hoffnung, Mandanten, die Pinsent Masons in Großbritannien bereits zu ihren Stammberatern zählen, auch in Deutschland zu gewinnen, so etwa E.on. Der Energieriese hatte erst vor eineinhalb Jahren ein neues Panel aufgestellt, durch die Abspaltung der Kraftwerkssparte Uniper kommt die Beraterliste Marktteilnehmern zufolge allerdings wieder in Bewegung.
Pinsent Masons befindet sich seit ihrer Eröffnung in München 2012 auf einem rasanten Wachstumskurs. Innerhalb eines Jahres verstärkte sich die Kanzlei nicht nur mit allen vier Anwälten der etablierten Corporate- und Kapitalmarktkanzlei Mayrhofer & Partner, sondern auch mit dem IP/IT-Experten Marc Holtorf von Clifford Chance sowie der Prozessrechtlerin Sibylle Schumacher von Field Fisher Waterhouse. Inzwischen zählt Pinsent Masons in Deutschland rund 50 Anwälte. (Christin Nünemann, Simone Bocksrocker)
Anmerkung: Der Artikel wurde am 02.Februar 2016 ergänzt.