Flaute am Jahresbeginn

Große Kanzleien ernennen weniger Equity-Partner, Frauenanteil minimal

Autor/en
  • JUVE

Die 50 umsatzstärksten Sozietäten hierzulande haben zum Jahresbeginn 2016 deutlich weniger Anwälte aus den eigenen Reihen in ihre Equity-Partnerriegen aufgenommen als vor Jahresfrist. Dies ergab eine aktuelle JUVE-Umfrage. In den 28 Kanzleien, die aus dem Kreis zum Januar ihre Partnernennungen vornehmen, stiegen nun lediglich 44 Anwälte zum Equity-Partner auf, im Vorjahr waren es noch 51. Die Zahl weiblicher Neupartner ist verschwindend gering.

Teilen Sie unseren Beitrag

Wurden in den 28 Kanzleien zum Jahresbeginn 2015 noch sieben Frauen zur Equity-Partnerin ernannt (14 Prozent), waren es jetzt gerade einmal vier (9 Prozent). Dabei beförderten überhaupt nur zwei Sozietäten Frauen zu Partnerinnen – GSK Stockmann + Kollegen gleich drei und White & Case eine. Insgesamt verteilten sich die Partnernennungen zum Januar auf 16 Kanzleien, 2015 waren es noch 18. Damit entschied sich nur etwas mehr als die Hälfte der Sozietäten, die ihre Partnerbeförderungen aus den eigenen Reihen traditionell zum Jahreswechsel vornehmen, diese Möglichkeit auch tatsächlich zu nutzen. Dazu könnten nachträglich noch zwei weitere Sozietäten kommen, denn Kapellmann und Görg ernennen ihre Partner offiziell ebenfalls zum Januar, entscheiden darüber aber erst im Februar beziehungsweise im März. Im vergangenen Jahr hatten beide Partner ernennt, Kapellmann vier und Görg einen. Die nächste Partnerernennungsrunde zahlreicher Sozietäten steht dann bereits zum Mai an, bei Sozietäten, deren neues Geschäftsjahr zu diesem Zeitpunkt beginnt. Darunter sind vor allem zahlreiche große britische Sozietäten wie etwa aus dem Kreis der zehn umsatzstärksten hierzulande die vier Magic-Circle-Kanzleien Allen & Overy. Clifford Chance, Linklaters, und Freshfields Bruckhaus Deringer. Im vergangenen Jahr hatten alle vier Equity-Partner ernannt.

Ihre Konkurrenz aus dem Kreis der zehn bis dato umsatzstärksten Kanzleien hat zum Januar in Sachen Partnerernennungen recht gut vorgelegt, denn CMS Hasche Sigle und Noerr ernannten jeweils gleich fünf Partner und Gleiss Lutz immerhin zwei. CMS und Noerr bilden zusammen mit den weit weniger umsatzstarken GSK Stockmann + Kollegen und der Versicherungs-Spezialkanzlei Bach Langheid das Quartett der Spitzenreiter im zwischenzeitlichen Ranking für Partnerernennungen 2016*. GSK und Bach Langheid beschäftigen mit jeweils rund 140 Anwälten allerdings deutlich weniger Berufsträger als CMS (560) und Noerr (360).

Während nach der aktuellen Momentaufnahme die Zahl der Partnerernennungen zurückging, verteilten sich diese zumindest in fachlicher Richtung gleichmäßiger. Stellten 2015 noch die Corporate-Praxen knapp 30 Prozent der Neupartner, sind es nun nur noch rund 20 Prozent. Auf dem Vormarsch waren nun weiter die Praxen für IP/II sowie Immobilien, die kaum weniger Neupartner stellten.

Aufnahmebereit

28 Kanzleien im Kreis der 50 umsatzstärksten Kanzleien ernennen ihre Equity-Partner zum Januar. 9 davon zählen mehr als 200 Anwälte, 13 mehr als 100 und 6 weniger als 100 Anwälte. Rund 70 Prozent der frisch beförderten Partner stammen aus folgenden Kanzleien:

Artikel teilen

Gerne dürfen Sie unseren Artikel auf Ihrer Website und/oder auf Social Media zitieren und mit unserem Originaltext verlinken. Der Teaser auf Ihrer Seite darf die Überschrift und den ersten Absatz des Haupttextes enthalten. Weitere Rahmenbedingungen der Nutzung unserer Inhalte auf Ihrer Website entnehmen Sie bitte den AGB.

Für die Übernahme von Artikeln in Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen Nutzungsrechte über die PMG Presse-Monitor GmbH, Berlin. Telefon: 030/284930 oder www.presse-monitor.de.