Frankfurt

Baker Tilly Roelfs holt Ex-Steuerchef der Deutschen Bank

Der langjährige Steuerchef der Deutschen Bank für Deutschland und Europa, Dr. Götz Weitbrecht, ist zum Juli bei Baker Tilly Roelfs eingestiegen. Der 55-jährige schloss sich der Kanzlei in Frankfurt als Partner an.

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Götz Weitbrecht
Götz Weitbrecht

Weitbrecht hatte die Deutsche Bank Ende vergangenen Jahres nach eigenen Angaben auf eigenen Wunsch verlassen, auf seine Position rückte intern Dr. Hermann-Josef Oelmann nach. Seit 2002 hatte Weitbrecht die Steuerabteilung für Deutschland und Europa geleitet und verfügt entsprechend über ein breites Netzwerk in der Steuer- und Finanzbranche.

Mit diesem Hintergrund soll er bei Baker Tilly vor allem im Unternehmenssteuerrecht und in Fragen zur Besteuerung von Kreditunternehmen beraten. Die Kanzlei möchte dabei vor allem den wachsenden Beratungsbedarf von Finanzunternehmen auf internationaler Ebene bedienen. Dabei wird Weitbrecht sowohl bei Transaktionen als auch in der steuerlichen Prozessführung beraten.

Als Mitglied der Praxis für Financial Services von Baker Tilly ist er dabei sowohl an das Steuerberaterteam um Marc Lebeau, der 2013 von Ernst & Young kam, angebunden, als auch an die Wirtschaftsprüfer um Ralph Hüsemann. „Die langjährige Erfahrung als Leiter der Steuerabteilung bei der Deutschen Bank für die Region Deutschland und Kontinentaleuropa passt perfekt in unser Leistungsprofil, um unseren Bereich Financial Services auch mit internationaler Perspektive weiter auszubauen“, sagte Wolfgang Richter, Co-Managing-Partner und Leiter für Recht und Steuern bei Baker Tilly. Richter und Weitbrecht kennen sich schon seit vielen Jahren, die Ursprünge des Kontakts rühren noch aus Zeiten, in denen Richter Leiter der Steuerabteilung des Münchner Büros von Ernst & Young war und Weitbrecht die Steuerabteilung bei der Hypovereinsbank führte. Zuletzt arbeitete Baker Tilly Roelfs in einigen Mandaten für die Deutsche Bank.

Weitbrecht begann seine Karriere 1991 beim Vorläufer der Hypovereinsbank, der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank, nach der Verschmelzung übernahm er 1995 die Leitung der Steuerabteilung. Er betreute in dieser Zeit unter anderem die Verschmelzung von Hypo- und Vereinsbank und den Kauf der Bank Austria. 2002 wechselte er dann zur Deutschen Bank, wo er sich bereits wenig später mit Fragen rund um sogenannte Cum-Ex -Transaktionen beschäftigte. Anfang Juni dieses Jahres sagte er als Mitglied des Ad-hoc-Arbeitskreises „Aktiengeschäfte in zeitlicher Nähe zum Ausschüttungstermin“ des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) vor dem Cum-Ex-Untersuchungsausschuss des Bundestages als Zeuge aus. Hintergrund war ein Brief des BdB an das Bundesfinanzministerium vom Dezember 2002, in dem auf die Problematik der Leerverkäufe von Aktien um den Dividendenstichtag hingewiesen wurde.

In seine Zeit bei der Deutschen Bank fallen auch die Vorwürfe der Steuerhinterziehung durch Umsatzsteuerkarusselle mit CO2-Zertifikaten, die Deutschlands größtes Geldhaus ab 2010 erschütterten, und Durchsuchungen sowie zahlreiche Strafprozesse nach sich zogen. Der Deutschen Bank war in dem Zusammenhang vorgeworfen worden, die Geschäfte zu lange geduldet und falsch eingeschätzt zu haben. Die Bank hatte damals unter anderem argumentiert, man habe die fraglichen Geschäfte im Vorfeld mit den Finanzämtern besprochen, diese hätten das Vorgehen für unproblematisch gehalten. Erst kürzlich hatte das Frankfurter Landgericht mehrere ehemalige Mitarbeiter wegen Betrugs teils zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt.

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