„Mit Dr. Erich Michel und seinem Team stärken wir unsere Corporate-Praxis in Frankfurt deutlich und setzen weiter auf Wachstum“, sagte Orrick-Managing-Partner Dr. Arno Frings.
Das Frankfurter Büro hatte sich bislang kein vergleichbares Renommee wie der Düsseldorfer Standort erarbeiten können, wo insbesondere die beiden Namenspartner Hölters und Elsing einen hervorragenden Ruf genießen. Auch blieb das Büro am Main mit bisher fünf Partnern und zehn Associates nur halb so groß wie das Düsseldorfer. Seit der Abwanderung großer Teile des Corporate-Teams vor vier Jahren galt die dortige Präsenz trotz einiger Zugänge als unterentwickelt.
Zuletzt hatte zum September zudem der Aktien- und Konzernrechtler Dr. Ralf Ek, der 2007 aus dem Berliner Hölters Büro gekommen war, um die Praxis in Frankfurt zu stärken, die Kanzlei verlassen und war zu Jones Day gegangen. Die Kanzlei verfügte damit vor Ort im Gesellschaftsrecht nur noch über zwei Partner und drei Associates.
Bei Orrick, die neben dem international guten Ruf für Gesellschaftsrecht und Transaktionen sowie Kapitalmarkt- und Finanzrecht auch mit der Beratung zu einem namhaften Privatisierungsvorhaben aufwarten kann, dürfte Michel sich mit seinem Geschäft gut einpassen. Michel hatte etwa eine Mandatsbeziehung zur Aareal Bank aufgebaut und sie unter anderem beim Verkauf von Anteilen am Internetportal Immobilienscout.24 an ein australisches Konsortium beraten.
Michel war 2004 von Norton Rose zu Bird & Bird gestoßen, zuvor war er bei White & Case tätig. Zu Bird & Bird war er über den persönlichen Kontakt zum aktuellen Managing Partner der Kanzlei gekommen: Dr. Alexander Schröder-Frerkes und Michel kennen sich aus gemeinsamer Zeit bei Wessing, wo Michel bis 1999 gearbeitet hatte.
2005 hatte er für Bird & Bird das Büro in Frankfurt eröffnet. Dort sollte seither vor allem die Corporate-Praxis gestärkt werden, die bei der besonders für ihre Beratung in IP bekannten Sozietät hierzulande noch immer hinter Wettbewerbern zurücksteht.
Die Corporate-Praxis soll indes nach Michels Wechsel schnell wieder ausgebaut werden. So teilte Schröder-Frerkes mit, dass die Sozietät für Frankfurt bereits wieder einen Corporate-Partner gewinnen konnte, der sich in den Sektorfokus Telekommunikation hervorragend einfüge.
Ähnliches gelte für die Steuerrechtspraxis, hier werde sich die Kanzlei in Düsseldorf kurzfristig mit einem Tem verstärken. Damit reagiert die Kanzlei sehr zügig auf den Weggang von Plewka, der erst im Frühjahr für den Ausbau in den Bereichen Steuern und Investmentfonds geholt worden war und sich vor wenigen Wochen mit einem Team in die Selbstständigkeit verabschiedet hatte.
Plewka hatte als einen der Gründe für seinen Wechsel die Umwandlung von Bird & Bird in eine LLP genannt, mit der auch das Führungskonzept der Partnerschaft angepasst worden sei. Dazu Managing Partner Schröder-Frerkes: „Wir haben bei der Umwandlung in die LLP eine 150 Jahre alte Partnerschaftsvereinbarung in eine moderne Form gegossen. Die Strukturen der Sozietät wurden damit nicht geändert.“ (Tanja Podolski)