Liebrich deckt ein breites Beratungsspektrum ab. Zu seinen Schwerpunkten zählen etwa grenzüberschreitende Akquisitions- und Immobilienfinanzierungen, aber auch die Beratung zu komplexen Finanzprodukten wie Derivaten. Daneben begleitet er Restrukturierungen von Finanzprodukten und hat Erfahrung an der Schnittstelle zu regulatorischen Fragen. Mit dieser Erfahrung ergänzt er insbesondere die Corporate-Praxis der Sozietät sinnvoll. Innerhalb der Finanzpraxis von Mayer Brown gehörte er in den vergangenen Jahren allerdings nicht zu den auffälligsten Partnern.
Herbert Smith hatte nach längerer Vorlaufphase im Frühjahr 2013 in Frankfurt eröffnet und dafür zunächst Dr. Ralf Thaeter von Gleiss Lutz gewonnen. Auf den Corporate-Anwalt folgten ein M&A-Quereinsteiger von Norton Rose Fulbright sowie ein Immobilienteam von SJ Berwin (heute King & Wood Mallesons SJ Berwin). Im Februar dieses Jahres fand die Kanzlei auch einen Partner für den ersehnten Aufbau einer Prozess- und Schiedspraxis: Dr. Mathias Witinghofer kam dafür von Baker & McKenzie. Neben der Corporate- und Finanzberatung ist die Prozessarbeit eine der wichtigsten Säulen der Kanzlei.
Deutschland ist für Herbert Smith ein zentraler Markt. So sei im vergangenen Jahrzehnt bei „zwölf Prozent der globalen grenzüberschreitenden und bei einem Drittel der westeuropäischen M&A-Deals mindestens ein Partner aus Deutschland beteiligt“ gewesen, so Thaeter. Die Ambitionen der Briten hierzulande gehen aber weiter, sie streben nach eigenem Bekunden ein Full-Service-Angebot an.
Weiterer Abgang bei Mayer Brown
Mayer Brown dagegen hat sich in den vergangenen fünf Jahren hierzulande radikal zu einer auf wenige Praxen fokussierten Einheit gewandelt. Im Zuge dessen baute sie etwa ihre Kapazitäten und Kompetenzen im Bank- und Finanzrecht deutlich aus, ebenso legte sie die Büros in Berlin und Köln 2011 in Düsseldorf zusammen. Insgesamt schrumpfte die Kanzlei dabei deutlich von über 100 auf 70 Berufsträger. Nachdem vor allem während die Anfangsphase der Umstrukturierung mit einiger personeller Fluktuation einher ging, verlangsamte sich der Prozess in der Folge, bis sich die Kanzlei personell zuletzt in recht ruhigem Fahrwasser bewegte.
Vor rund einem halben Jahr war dann der bekannte Düsseldorfer Pharmarechtler Dr. Dr. Adem Koyuncu gegangen, er schloss sich der US-Kanzlei Covington & Burling in Brüssel an, zudem gab Friedrich Merz seinen Partnerstatus auf. Der Corporate-Spezialist und Ex-Politiker arbeitet nun als Senior Counsel. In Frankfurt war zuletzt der Income-Partner Dr. Matthias Meckert zum Fondsanbieter Pramerica gewechselt. (René Bender)