Seltener Quereinsteiger

Freshfields gewinnt weiteren Partner für neues Energiewende-Team

Von Hogan Lovells wechselt bis spätestens Mitte des Jahres Dr. Stefan Schröder ins Düsseldorfer Büro von Freshfields Bruckhaus Deringer. Der 43-jährige Regulierungsspezialist kommt als Partner. Freshfields schließt mit dem Zugang eine Lücke in ihrem deutschen Energie- und Infrastruktur-Team.

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Schröder wechselte Anfang 2020 als Partner ins Düsseldorfer Büro von Hogan Lovells. Zehn Jahre zuvor hatte er seine Anwaltskarriere bei DLA Piper an der Seite von Partner Michael Cieslarczyk begonnen. Schröder berät zu Energie- und Emissionshandelsfragen sowie zu neuen Speicher- und klassischen Netzregulierungsthemen.

Stefan Schröder

Neben Gasnetzbetreibern berät Schröder bei Hogan Lovells auf Investorenseite bei Transaktionsprojekten. Auch bei Investitionen im Biogas- und Wasserstoffbereich sind seine Regulierungskenntnisse gefragt. Schröder leitet bei Hogan Lovells derzeit noch die globale Energy Transition Group. Wer zukünftig diese Rolle übernimmt, bleibt nach JUVE-Informationen vorerst offen.

Von außen betrachtet dürften sich die Folgen des Weggangs für Hogan Lovells, deren Energie-Team in erster Linie in Frankfurt und Hamburg angesiedelt ist, in Grenzen halten. Wesentlich stärker ins Gewicht fiel der Weggang von Dr. Stefan Rieger zu Latham & Watkins im vergangenen Frühjahr. Mit Rieger zusammen beriet Schröder unter anderem die Versicherungskammer Bayern beim Kauf der Ferngas-Gruppe. Den Weggang von Rieger kompensierte die Kanzlei mit dem Zugang eines Teams von Dentons. Auch ohne Schröder ist das Energie-Team von Hogan Lovells sowohl in der Breite der Spezialisierungen als auch mit Blick auf die Altersstruktur gut aufgestellt, um die Energiewende mitzugestalten.

Weniger Energie seit 2017

Das sah bei Freshfields zuletzt anders aus: Im Zentrum der traditionsreichen Energie- und Infrastrukturpraxis steht seit vielen Jahren der Kartellrechtler Dr. Ulrich Scholz. Er hat in seiner Karriere eine Reihe erfolgreicher Energiespezialisten ausgebildet. Freshfields ließ sie allerdings allesamt zu Wettbewerberkanzleien ziehen.

Ein Grund: Die Kanzlei wandte sich um 2017 vor allem dem Geschäft mit privatem Kapital zu. Regulatorische Spezialisierungen sowie die Projektfinanzierung wurden seitdem nicht mehr auf Partnerlevel nachbesetzt. Aber auch ungeplante Abgänge kamen hinzu, etwa der Weggang des Energie-M&A-Partners Dr. Tobias Larisch im Frühjahr 2018 zu Latham & Watkins.

Neuanfang für die Energiewende

Seit Ende des vergangenen Jahres arbeitet Freshfields sichtbar an einer Kehrtwende: Zuerst holte die Kanzlei Andreas Ruthemeyer von Clifford Chance als Partner zurück. Der Projektfinanzierer hatte seine Karriere bei Freshfields begonnen und war mutmaßlich auch wegen fehlender Entwicklungsoptionen zur Wettbewerberin gewechselt. Schröder hatte sein Referendariat bei Scholz absolviert und kommt nun über Umwege zurück. Nach Marktinformationen bringt er zwei Associates mit.

Das neue Team soll insbesondere private Investoren dabei beraten, den immensen Kapitalbedarf zu decken, den die Energiewende erfordert. Neben Schröder und Ruthemeyer gehören auch die Transaktionspartner Dr. Ralph Kogge, Dr. Natascha Doll und der Hamburger Counsel Mirko Masek zum Kernteam.

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