Ince & Co fusioniert mit der britischen Kanzlei Gordon Dadds. Mit einem Gesamtumsatz von über 110 Millionen Pfund, umgerechnet etwa 123 Millionen Euro, wäre die neue Einheit die größte börsennotierte Kanzlei in Großbritannien. Der Zusammenschluss betrifft auch die beiden deutschen Büros von Ince. Die Kanzlei ist seit langem in Hamburg vertreten und hat seit zwei Jahren auch ein Büro in Köln.
Aktuell laufen noch die Verhandlungen zwischen den Kanzleien, bis Ende des Jahres sollen sie abgeschlossen sein. Danach kommt Ince Gordon Dadds, so der Name der fusionierten Einheit, auf rund 100 Partner und hat Büros in neun Ländern. Ince ist in Südostasien, Europa und dem Nahen Osten mit Büros verteten. Schwerpunktmäßig befasst sich die Kanzlei mit dem Transport-, Energie-, Schifffahrts-, Handels- und Versicherungsrecht. Gordon Dadds ist seit Sommer 2017 börsennotiert und ist neben London und Cardiff auch in Hongkong präsent. Zuletzt erwirtschaftete die Kanzlei einen Jahresumsatz von 31,2 Millionen Pfund. Ince kam nach britischen Medienberichten zuletzt auf einen weltweiten Jahresumsatz von 52,5 Millionen Euro. Ebenfalls berichtet wurde, dass Gordon Dadds für die Übernahme von Ince nun 34 Millionen Pfund zahlt.
In Deutschland eröffnete Ince 2001 als erste britische Seerechtskanzlei ein eigenes Büro in Hamburg. Das Kölner Büro folgte 2016. Personell kam es in Deutschland zuletzt zu einigen Veränderungen: Das Kölner Büro gewann zum März mit Dr. Thomas Fausten einen Experten für Rückversicherungen. In Hamburg wurde dagegen bereits vor einiger Zeit bekannt, dass gleich vier Partner zur Wettbewerberin Clyde & Co. wechseln. Der Wechsel hat allerdings noch nicht stattgefunden, da die vier Partner erst noch den Ablauf ihrer Kündigungsfrist abwarten müssen.
Adrian Biles, Managing-Partner und CEO von Gordon Dadds, übernimmt künftig auch die Leitung von Ince Gordon Dadds. Unterstützt wird er dabei von Peter Rogan, dem Senior Partner von Ince, der diese Position erst vor wenigen Wochen von Jan Heuvels übernommen hatte. In Deutschland leitet Jan-Uwe Hungar das Hamburger Büro, Dr. Stefan Segger das Kölner Büro. Eine Stellungnahme des deutschen Managements lag bis Redaktionsschluss nicht vor. (Melanie Müller)