Seit Mitte Oktober firmieren die fünf Anwälte, die das Hamburger Büro von Andersen stellten, nun wieder ausschließlich unter Kolaschnik Partner. Als Gründe für das Ende der Zusammenarbeit nannten beide Parteien unterschiedliche Vorstellungen hinsichtlich der Wachstumsstrategie im In- sowie im Ausland. Damals hatte Kolaschnik vor allem den Anschluss an das internationale Netzwerk sowie die Steuerkompetenzen von Andersen als großen Pluspunkt hervorgehoben. „So wie das internationale Netzwerk derzeit aufgestellt ist, passt es nicht zu unseren Schwerpunkten“, so Kolaschnik über den Ausstieg. Die Kanzlei ist vor allem auf das Midcap-Transaktionsgeschäft fokussiert, berät aber auch im Arbeits- und Vertriebsrecht.
Andersen selbst will den Standort in Hamburg jedoch nicht aufgeben. Dabei verfügt die Kanzlei in der Hansestadt nach Kolaschniks Weggang über kein eigenes Büro mehr. „Zurzeit haben wir eine Interimslösung. Dr. Moritz Brocker leitet den Standort von Berlin aus, und auch Christian Weimann ist weiterhin als Rechtsanwalt und Steuerberater in Hamburg tätig“, sagte Managing-Partner Dr. Stefan Kraus. „Sehr kurzfrisitg wollen wir uns aber auch wieder mit einem schon länger vor Ort tätigen Team verstärken.“
Andersen gehört zu Andersen Global und ist seit 2017 in Deutschland vertreten. Die Einheit ist als Schweizer Verein organisiert. Vor zwei Jahren eröffneten ehemalige Luther-Anwälte um Kraus eine Nachfolgeeinheit der 2002 liquidierten Big-Five-Gesellschaft Arthur Andersen. Seitdem ist Andersen in Deutschland durch Fusionen und Quereinsteiger stark gewachsen. In Düsseldorf schlossen sich zum Jahresanfang die Namenspartner der Kanzlei Schröder Fischer, Carsten Schröder und Jan Fischer, Andersen an. Zudem hat Andersen hierzulande Büros in Berlin, Frankfurt, Köln, Leipzig und Merzig mit inzwischen über 50 Berufsträgern.