Generationswechsel

Daimler besetzt Compliance-Leitung neu

Olaf Schick (44) wird neuer Leiter der Group Compliance beim Autohersteller Daimler. Er löst ab März Dr. Wolfgang Herb als Chief Compliance Officer ab. Der 61-Jährige verabschiedet sich nach 25 Jahren bei Daimler zum Jahresende in den Ruhestand.

Teilen Sie unseren Beitrag
Olaf Schick
Olaf Schick

Auch Schick ist schon länger bei dem Stuttgarter Autobauer beschäftigt, der Jurist kam 2004 nach Stationen bei Weil Gotshal & Manges und bei der inzwischen abgewickelten Kanzlei Dewey & LeBoeuf zur Daimler-Rechtsabteilung. Zuletzt war er für den Konzern vorwiegend im Ausland tätig: Ab 2010 verantwortete er von Peking aus fünf Jahre lang als Leiter M&A das Transaktionsgeschäft in China, Hongkong und Taiwan, seit dem vergangenen Jahr ist er in Moskau Chief Financial Officer bei Mercedes-Benz Russland.

„Mit Olaf Schick haben wir einen versierten Juristen gewinnen können, der mit seiner Expertise aus den Märkten Russland und China wertvolle Erfahrungen für die Anforderungen an eine moderne und globale Compliance-Organisation mitbringt“, sagte Renata Jungo Brüngger, im Vorstand von Daimler verantwortlich für Integrität und Recht. „Er übernimmt eine schlagkräftige und gut aufgestellte Organisation, die Wolfgang Herb in den letzten Jahren erfolgreich geführt hat.“

Herb hatte den CCO-Posten im Frühjahr 2013 übernommen, damals war er Leiter Recht EMEA bei Daimler. Die Rechts- und Compliance-Organisation war drei Jahre zuvor neu aufgesetzt und in zwei Bereiche aufgeteilt worden. Beides wird im Vorstand inzwischen von Brüngger vertreten. Die ehemalige Rechtsleiterin hatte Anfang des Jahres Dr. Christine Hohmann-Dennhardt beerbt, die in gleicher Position zum skandalgeplagten Mitbewerber Volkswagen wechselte.

Auch Daimler hat in diesem Jahr zunehmend juristische Probleme wegen möglicher Verstöße gegen amerikanische Abgasemissionsvorschriften bekommen und auf Drängen des US-Justizministeriums eine interne Ermittlung angestoßen. Diese wird JUVE-Informationen zufolge von dem Münchener Gibson Dunn & Crutcher-Partner Dr. Benno Schwarz geleitet. Gleichzeitig hatte die für Verbraucherklagen bekannte US-Kanzlei Hagens Berman eine Sammelklage von Besitzern der Mercedes-Modelle mit BlueTec-Technologie angestrengt, weil diese angeblich die gesetzlichen Abgasnormen um das 66-fache überstiegen. Zwar hat der District Court in New Jersey eine erste Klage wegen Beweismängeln abgewiesen, doch das ist nur ein Etappensieg für das Unternehmen. Die Kläger bekamen die Chance, ihre Vorwürfe nachzubessern. (Christiane Schiffer)

Wir haben den Artikel am 14.12.2016 ergänzt.

Artikel teilen

Gerne dürfen Sie unseren Artikel auf Ihrer Website und/oder auf Social Media zitieren und mit unserem Originaltext verlinken. Der Teaser auf Ihrer Seite darf die Überschrift und einen Absatz des Haupttextes enthalten. Weitere Rahmenbedingungen der Nutzung unserer Inhalte auf Ihrer Website entnehmen Sie bitte unseren Bedingungen für Nachdrucke und Lizenzierung.

Für die Übernahme von Artikeln in Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen Nutzungsrechte über die PMG Presse-Monitor GmbH, Berlin.
www.pressemonitor.de

Lesen sie mehr zum Thema