Neu dabei ist der renommierte Frankfurter Verteidiger Hanns Feigen von der Kanzlei Feigen Graf. Feigen ersetzt den Anwalt Dr. Werner Leitner von der Münchner Strafrechtsboutique Leitner & Partner. Zu dem Wechsel in seinem Anwaltsteam hat Hoeneß eine offizielle Erklärung abgegeben. Darin nennt er als Motiv, dass er sein rein privates Steuerverfahren strikt von seiner Tätigkeit beim FC Bayern München trennen wolle. Hoeneß ist Präsident des Vereins und zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der FC Bayern München AG. Weil Leitner Anwalt der FC Bayern München AG ist, sei dieser Schritt notwendig gewesen.
Leitner ist seit rund zehn Jahren laufend für den Bayern-Vorstand tätig, insbesondere bei Themen mit strafrechtlichem Bezug. Daneben hat er auch einige private Mandate aus dem Umfeld des Clubs übernommen. So hat er etwa den Spieler Breno in dem Prozess wegen Brandstiftung vertreten. Auch der Bayern-Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge setzte auf Leitner, als er sich wegen nicht verzollter Luxusuhren verantworten musste.
Mit Feigen hat Hoeneß nun einen der gefragtesten Wirtschaftsstrafverteidiger Deutschlands in sein Team berufen. Feigen vertritt aktuell den Co-Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank Jürgen Fitschen, gegen den im Kirch-Komplex ermittelt wird (mehr…). Daneben steht er Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking zur Seite (mehr...). Mit dem früheren Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post, Klaus Zumwinkel, hat er auch einen der prominentesten Steuersünder verteidigt (mehr…).
Wie bisher vertraut Hoeneß auf Dr. Markus Gotzens von der Münchner Boutique Wannemacher & Partner. Gotzens genießt einen ausgezeichneten Ruf im Steuerstrafrecht. Darüber hinaus hat der Bayern-Boss Dr. Dieter Lehner von Zirngibl Langwieser mandatiert. Lehner ist ebenfalls im Steuerrecht versiert und hat einen weiteren Schwerpunkt im Kapitalmarktrecht. Komplettiert wird das Hoeneß-Team von dem Medienrechtler Michael Nesselhauf von der gleichnamigen Hamburger Kanzlei.
Bei der umstrittenen Frage, ob Hoeneß sein Mandat als Aufsichtsratsvorsitzender trotz des bevorstehenden Steuerprozesses beibehalten darf, hat auch die Bayern München AG Anwälte eingeschaltet. Prof. Dr. Gerd Krieger von Hengeler Mueller und Dr. Sven Thomas von Thomas Deckers Wehnert Elsner sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Hoeneß sein Amt weiter ausüben kann (mehr...).
Der Steuerprozess vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München soll am 10. März starten und ist auf vier Tage angesetzt. Laut Anklage soll Hoeneß bei Spekulationsgeschäften in der Schweiz 3,2 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben. Die im Januar abgegebene Selbstanzeige ist nach Auffassung der Staatsanwälte nicht wirksam (mehr…).