NRW-Schwergewichte

Grüter verdoppelt sich, Streitbörger lässt Federn

Im nordrhein-westfälischen Markt rumort es: Anfang Januar schließen sich die Streitbörger-Büros in Hamm und Münster der Duisburger Kanzlei Grüter an. Durch das knapp 30-köpfige Team gewinnt Grüter vor allem im Bank- und Finanzrecht an Schlagkraft. Streitbörger wiederum fusioniert mit dem Insolvenzbereich der Kanzlei Küpper & Scholz aus Verl und will weiter expandieren.

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Grüters Büro befindet sich in Duisburg ganz in der Nähe des Innenhafens.

Insgesamt werden sich 9 Partnerinnen und Partner, 18 Associates sowie ein of Counsel Grüter anschließen. Darunter ist auch der bundesweit angesehene Bank- und Finanzrechtspartner Dr. Martin Lange (57), der mit seiner Spezialisierung auf aufsichtsrechtliche Themen unter anderem diverse Sparkassen zu seinen Mandanten zählt.

Die übrigen Neuzugänge bringen Know-how im Arbeits- und Immobilienrecht sowie bei der Compliance-Beratung mit. Für Letzteres hat sich der Steuerrechtler Dr. Philip Seel (45) in den vergangenen Jahren zunehmend einen Namen gemacht.

Grüter ergänzt ihr Portfolio

Grüter steht im Markt bisher in erster Linie für ihre Tätigkeit im Corporate/M&A, Arbeitsrecht sowie in der Konfliktlösung. Dabei ist sie für Unternehmen wie die Barthels-Gruppe oder die Hüttenwerke Krupp Mannesmann tätig. Die Zugänge im Bank- und Finanzrecht sollen laut einer Meldung der Kanzlei vor allem den bestehenden Mandanten im Corporate/M&A und bei Vertriebsverträgen zugutekommen.

Künftig unter einem Dach: Martin Lange, Andreas Felsch, Ina-Maria Böning, Till Veltmann, Philip Seel und Thorsten Schäckel (von links).

Die arbeitsrechtliche Praxis soll der Grüter-Partner Dr. Thorsten Schäckel (54), der selbst von 2002 bis 2005 für Streitbörger tätig war, künftig gemeinsam mit dem Hammer Anwalt Dr. Till Veltmann (46) leiten.

Von der ersten Begegnung an habe ein ungewöhnlich vertrauensvoller Umgang miteinander geherrscht, sagte Andreas Felsch (55), der gemeinsam mit Dr. Ina-Maria Böning (60) die Partnerschaft der Kanzlei anführt. „Ohne diese menschliche Seite würde Grüter keine derartigen geschäftlichen Verbindungen eingehen“, so Felsch. Aktuell umfasst das Grüter-Team zehn Equity-, einen Salary-Partner, einen Counsel, sowie sieben Associates und drei of Counsel.

Neuausrichtung für Streitbörger

Für Streitbörger sind die Abgänge ein Schlag ins Kontor: Die Kanzlei verliert damit mehr als ein Drittel ihrer Berufsträger. Sie zählt nun noch rund 50 Anwältinnen und Anwälte. Die überwiegend in Bielefeld ansässige gesellschaftsrechtliche Praxis bleibt davon weitgehend unberührt.

Norbert Küpper

Streitbörger hat ein großes Notariat und ist vor allem bekannt für ihre feste Verwurzelung in Ostwestfalen-Lippe. Dort berät sie Mandanten wie Oetker, Schüco oder Porta Möbel. Daneben verfügt sie über Standorte in Düsseldorf, Lingen und Potsdam. Zuletzt war Streitbörger auf Expansionskurs: 2022 eröffnete sie ein Büro im ostwestfälischen Herford und verstärkte sich in Düsseldorf mit einem Insolvenzrechtler von Taylor Wessing.

Ines Cammann

Die Insolvenzverwaltung stärkt sie nun durch den Zusammenschluss mit der Insolvenzabteilung der Verler Einheit Küpper & Scholz. Von dort werden sich zum Jahresbeginn Dr. Norbert Küpper (70), Ines Cammann (49) und Philipp Scholz (28) als Partner anschließen. Der Anwaltsbereich von Küpper & Scholz bleibt indes bestehen.

Philipp Scholz

Mit dem Zusammenschluss einher geht die Auflösung der Marke Stange Westhoff, unter der Streitbörger ihre Insolvenzverwalter bisher organisiert. Sie wird umbenannt in Streitbörger Insolvenzverwaltung Sanierung. Künftig will die Kanzlei weiter expandieren und ihr Team sowohl im Anwaltsbereich als auch in der Insolvenzverwaltung und Sanierungsberatung vergrößern. Damit einhergehen soll laut einer Pressemeldung der Zusammenschluss mit einer weiteren Einheit, mit der Streitbörger in fortgeschrittenen Gesprächen stehe.

Die Expansion auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung ist auch der Grund für die Trennung von Hamm und Münster. In der Beratung von Banken und Sparkassen, die dort im Fokus stehen, ergeben sich zunehmend Interessenskonflikte mit dem Insolvenzrecht. Denn die Kreditinstitute sind häufig wichtige Gläubiger von Krisenunternehmen. Man sei deshalb übereingekommen, im bestmöglichen Interesse der jeweiligen Mandanten zukünftig getrennte Wege zu gehen, teilte Streitbörger mit.

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