Grundig-Krise

Insolvenzverwalter Braun wird Unternehmens-Chef

Der Namenspartner der größten deutschen Insolvenz-Kanzlei Schultze & Braun, Dr. Eberhard Braun, ist Anfang April zum neuen Vorstands-Sprecher des Unterhaltungselektronikherstellers Grundig berufen worden.Damit setzt sich die Entwicklung fort, Insolvenzverwalter auf die Chefsessel von angeschlagenen Unternehmen zu hieven.

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Bereits mit dem Engagement von Dr. Klaus Hubert Görg (Görg Rechtsanwälte), der während der ersten Krise des Baukonzerns Holzmann kurzzeitig im Vorstand saß, wurde deutlich, dass Unternehmen seit der Einführung der Insolvenzordnung 1999 auf erfahrene Pleitenprofis setzen, wenn es um alles geht. Sie versprechen sich damit, dem Gericht eine Insolvenz in Eigenverwaltung vorschlagen zu können.

Richtig zum Ausbruch gekommen ist dieses Modell jedoch erst im vergangenen Jahr beim Medienunternehmen Kirch, in dem die Sanierungsberater Hans-Joachim Ziems (Grasberger, Ziems & Partner) und Wolfgang van Betteray (Metzeler van Betteray Buchalik) die Geschäftsführung übernahmen. Dem folgten eine Reihe prominenter Neubesetzungen: Horst Piepenburg (Piepenburg-Gerling Rechtsanwälte) wurde Vorstandsvorsitzender bei Babcock Borsig, Dr. Volker Grub (Wellensiek, Grub & Partner) nahm dieselbe Position beim – allerdings nicht eigenverwalteten – Mischkonzern Salamander ein, jetzt übernimmt Braun das Ruder bei Grundig. Auch hier ist von einer angestrebten Insolvenz in Eigenverwaltung die Rede.

Der Elektronikkonzern setzt bei Fairchild-Verwalter Braun auf dessen „langjährige Erfahrung für vergleichbare Unternehmenssituationen. Diese soll für die anstehenden Umgestaltungen nutzbar gemacht werden“. (Jörn Poppelbaum)

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