Für den Rekord steht eine um 4,6 Prozent auf 436 Full Time Equivalents (FTE) gewachsene Mannschaft. Diese hat 2023 nochmal 30 Millionen Euro mehr umgesetzt als 2022. Das Gesamtergebnis konnte sie in den vergangenen zwei Jahren insgesamt um 59 Millionen Euro steigern. 2021 lag der Gesamtumsatz der Kanzlei in Deutschland noch unter 300 Millionen Euro.
Hogan Lovells gelang neben dem Umsatzrekord auch ein UBT-Rekord: Erstmals lag die Produktivitätskennziffer der Kanzlei in Deutschland über 800.000 Euro, genau genommen stieg sie um 35.000 Euro auf 807.000 Euro. Weggänge wie der von Dr. Stefan Rieger zu Latham & Watkins fielen demnach nicht ins Gewicht.
Wachstum auf allen Gebieten
Die Rekorde wurde von fast allen Praxisgruppen getragen: Besonders erfolgreich waren Compliance, Litigation sowie Intellectual Property, Media and Technology (IPMT). Aber auch Energie, Infrastrukturprojekte, Umwelt und Schiedsverfahren wuchsen deutlich. Selbst in den von hohen Zinsen herausgeforderten Bereichen wie Immobilien und M&A blieben die Umsätze auf hohem Niveau stabil.
Die globale Bedeutung der deutschen Standorte ist ungebrochen: Erneut trug die deutsche Praxis 14 Prozent zum globalen und 52 Prozent zum kontinentaleuropäischen Umsatz bei. Nach den USA und London fuhr Deutschland das stärkste Landesergebnis ein. Für die Zukunft plant Managing-Partner Dr. Detlef Haß weiter zu wachsen. Vor allem der Ausbau des Berliner Standorts soll fortgesetzt werden. Dabei sollen regulatorische Großthemen wie ESG, Digitalisierung und Energie weiter im Fokus stehen. Auch der globale Managing-Partner Miguel Zaldivar betonte zuletzt, dass die Kanzlei in regulierten Sektoren Energie, Finanzierung und Technik ihre Zukunft sieht.
Global wieder stark wie 2021
Der Fokus zahlt sich aus: Nach einer Durststrecke im vergangenen Jahr legte Hogan Lovells vor allem im Vereinigten Königreich wieder deutlich zu. Nach einem Minus in 2022 von 2,8 Prozent stieg der Umsatz dort 2023 um 13 Prozent auf fast 500 Millionen Euro.
Weltweit lag das Umsatzplus bei 10,3 Prozent. Und auch der UBT konnte weltweit jedenfalls in Dollar gemessen die Millionen-Marke wieder überwinden. Der Gewinn pro Equity-Partner stieg weltweit um 20 Prozent auf 2,74 Millionen Dollar. Zur Einordnung: Die bei dieser Kennzahl führenden Kanzleien kommen auf über 5 Millionen Dollar.
In den USA machte die Kanzlei trotz des geplatzten Deals mit Shearman & Sterling deutlich, dass sie in den USA wachsen will und übernahm die mittlerweile aufgelöste, 70 Anwälte zählende Traditionskanzlei Stroock & Stroock & Lavan. Die Wachstumsansage gilt auch für europäische Märkte: Jüngst übernahm sie in Italien ein 23-köpfiges Corporate- und Finance-Team von Orrick Herrington & Sutcliffe.