Kritisches Fahrwasser

Ince Group ruft den Insolvenzverwalter

Die Ince Group schlittert in ein Insolvenzverfahren. Die börsennotierte britische Kanzlei hatte zuvor schon mit verspäteten Bilanzen und Prüfungsberichten sowie dem Aussetzen des Börsenhandels zu kämpfen.

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In einer Börsenmitteilung stellte das Unternehmen fest, dass „die Länge des Prüfungsprozesses den Cashflow des Unternehmens unter Druck gesetzt hat“. Seine Hauptgläubiger würden das Unternehmen daher nicht länger unterstützen.

Der Vorstand habe sich entschlossen, das Unternehmen einer externen Administration zu übergeben,  um den zukünftigen Wert der Gruppe zu erhalten und die Interessen der Mitarbeiter und anderer Interessengruppen zu schützen. Man habe bedauerlicherweise keine andere Wahl.

Das Management habe beim Gericht beantragt, Quantuma zum Insolvenzverwalter zu ernennen. Denn man hoffe, dass die Verwalter einen Verkauf der Firmengruppe an Dritte zügig umsetzen würden.

Laut einem Bericht von ‚The Lawyer‘ wurde Ashurst zum gesetzlichen Vertreter des Unternehmens ernannt.

Ince hatte in den letzten sechs Monaten immer wieder Fristen für die Veröffentlichung seines Jahresabschlusses verpasst. Bei der letzten Verschiebung teilte das Unternehmen mit, dass der Wirtschaftsprüfer BDO „seine Arbeit noch nicht abgeschlossen hat und insbesondere noch offene Punkte bei der Prüfung in Hongkong bestehen, die länger als erwartet dauerten“.

Das Unternehmen hatte noch versucht, Liquidität zu gewinnen. So verkaufte Ince im Januar das Geschäft und die Vermögenswerte seiner Klageeinheit für Personenschäden und für klinische Fälle.  Auch das Tochterunternehmen Arden Partners verkaufte die Kanzlei wieder – nur sieben Monate nach der Übernahme. Die beiden Tochtergesellschaften in Gibraltar gingen an zwei Mitarbeiter.

Das deutsche Team hatte jüngst erst seine Geschäftsbeziehung mit der britischen Ince Group beendet. Es war im Gegensatz zu anderen Ländereinheiten nicht gesellschaftsrechtlich und finanziell integriert, sondern ausschließlich über Markenlizenz- und technische Kooperationsverträge verbunden. Die neue Hamburger Einheit firmiert nun unter Ancon Blue.

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