Insolvenz

Fluggesellschaft Sundair landet unter Flöthers Schutzschirm

Autor/en
  • Ludger Steckelbach

Das Amtsgericht Stralsund eröffnete über Sundair, die viertgrößte deutsche Fluggesellschaft, ein vorläufiges Insolvenzverfahren. Sachwalter in dem Schutzschirmverfahren ist Prof. Dr. Lucas Flöther. Der Dresdner Anwalt Thomas Mulansky berät die Geschäftsführung. Rund 240 Mitarbeiter sind an verschiedenen Standorten betroffen.

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Lucas Flöther
Lucas Flöther

Aus der Kanzlei Flöther & Wissing unterstützen die Associates Dirk Becker (Magdeburg), Pia Erdmann, Mandy Nowitzki und Carsten Morgenstern (alle drei Halle) den Namenspartner insolvenzrechtlich. Flöther selbst ist einer der renommiertesten Verwalter im Markt und durch die Verfahren Air Berlin und Condor mit Fluggesellschaften besonders erfahren.

Den Namenspartner der Dresdner Kanzlei Mulansky + Kollegen unterstützen die Associates Torsten Sommer im Arbeitsrecht und Tino Lerche im Gesellschaftsrecht. Einen Eintritt in die Geschäftsführung plant Mulansky derzeit nicht. Der Sanierungsfachmann selbst machte kürzlich als Vertreter des Insolvenzverwalters Frank-Rüdiger Scheffler von der Kanzlei Tiefenbacher von sich reden, der vor dem BGH zu geleisteten Ausschüttungen im Prosavus-Komplex einen Erfolg erzielte.

Thomas Mulansky
Thomas Mulansky

Sundair setzt zudem auf die Unterstützung von Beck Insolvenzverwaltung & Sanierungsberatung aus Halle und Restrukturierungspartner RSP aus Berlin. In ihrem zuletzt veröffentlichten Jahresabschluss wies die Gesellschaft im Februar rund zwölf Millionen Euro negatives Eigenkapital aus. Der Geschäftsführer Marcos Rossello bezeichnet allerdings die Entwicklung als gut und das Geschäftsmodell der Fluggesellschaft als tragfähig und nennt die Corona-Pandemie als Grund für die aktuelle Krise.

Rossello ist Gründer und Eigentümer der Airline. Erst im Oktober hatte er die Anteile von Schauinsland-Reisen an Sundair übernommen und wurde damit zum alleinigen Gesellschafter. Sundair wurde 2016 gegründet. Mit Beginn der Corona-Krise musste die Flotte zeitweise fast vollständig am Boden bleiben. Seit Juli 2020 wurde der Flugverkehr schrittweise wieder aufgenommen, die Passagierzahlen liegen jedoch weiter deutlich unter Vorjahresniveau.

Die Airline fliegt überwiegend für Reiseveranstalter, insbesondere Schauinsland-Reisen. Daneben unterhält sie eine Linienverbindung nach Beirut. Ein Teil der Umsätze wird über Sonder- und Charterflüge erzielt. Bereits vor der Antragstellung entwarfen Mulansky und RSP, die seit Mai in ihren Mandaten beraten, einen Sanierungsplan. Man wolle die Restrukturierung aus eigener finanzieller Verantwortung ohne staatlichen Überbrückungskredit stemmen, lässt sich Rossello zitieren.

 

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