Insolvenz

Jaffé betreut Stadtwerke und Verkehrsbetriebe in Gera

Nach den Stadtwerken Gera als Muttergesellschaft haben auch die Verkehrsbetriebe (GVB) der thüringischen Stadt Insolvenz angemeldet. Betroffen bei der GVB sind insgesamt 300 Mitarbeiter. In beiden Verfahren wurde Dr. Michael Jaffé aus der gleichnamigen Kanzlei zum Verwalter bestellt.

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Michael Jaffé
Michael Jaffé

Jaffé ist mit einem 20-köpfigen Team vor Ort, um die Verflechtungen zwischen den Stadtwerken und ihren Beteiligungen zu analysieren und die betroffenen Gesellschaften nach Möglichkeit fortzuführen. „Es gibt für die Sanierung eines Stadtwerke-Konzerns mit so vielfältigen Aufgabenfeldern und eines Verkehrsträgers wie der GVB keine Blaupause in Deutschland, deshalb müssen wir versuchen, die Sanierung auf eine breite Basis zu stellen“, sagte Jaffé gestern.

Die Bestellung Jaffés überrascht zunächst, allerdings ist seine Kanzlei vor allem mit den Verwaltern Sebastian Nolte und Stefan Waldherr schon seit Jahren in Thüringen präsent. Diese werden regelmäßig in Erfurt und Meiningen bestellt. Jaffé selbst gilt als einer der führenden Verwalter Deutschlands, der sich in Großinsolvenzen wie Kirch Media oder Qimonda bewährt hat.

Zu dem Stadtwerke-Konzern der finanziell angeschlagenen 100.000-Einwohner-Stadt Gera gehören neben der GVB noch weitere Unternehmen für Abfall, Energieversorgung, Kraftwerke sowie eine Wohnungsgesellschaft. An den Kraftwerken besitzt GDF Suez einen Anteil von 49,9 Prozent, an der Entsorgungsfirma ist Veolia beteiligt. Abschreibungen in Höhe von 20 Millionen Euro auf den Wert der Heizkraftwerke haben die Finanzkrise der Stadtwerke und der Stadt als Eigentümerin zuletzt verschärft.

Presseberichten zufolge hatten die Stadtwerke im vergangenen Jahr Ernst & Young mit der Sanierung beauftragt. Dafür seien 1,3 Millionen Euro an Ernst & Young geflossen. Dies habe einige Aufsichtsräte der Stadtwerke schon im April dazu veranlasst, eine Strafanzeige wegen Untreue zu erstatten.

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