Beide werden sich bei den Insolvenzgerichten delisten lassen, die sie bisher bestellt haben. Junker erklärte diesen Schritt mit den Auswirkungen der Insolvenzrechtsreform, die gut drei Jahre zurückliegt: „Die ESUG-gesteuerte Praxis der Vergabe von Insolvenz- und Sachwaltungen statt durch unabhängige Insolvenzgerichte durch Schuldnerunternehmen selbst hat dem unabhängigen Verwaltungsgeschäft seine Kalkulierbarkeit genommen.“ Junker und Bartelheimer wurden bislang vor allem im Osten Deutschlands an Gerichten in Brandenburg, Berlin und Sachsen bestellt.
Bartelheimer wechselt zum Mai ganz auf die Beraterseite in Sanierungs- und Restrukturierungsmandaten. Er geht als Partner zu Buchalik Brömmekamp und eröffnet für diese Kanzlei neue Büros in Berlin und Dresden. Nach der internen Partnerernennung von Dr. Jasper Stahlschmidt zum Jahresbeginn hat die schwerpunktmäßig in Düsseldorf beheimatete Kanzlei ihre Führungsriege damit verdoppelt. Buchalik Brömmekamp berät vor allem Unternehmen in Krisensituationen und ist stark in Eigenverwaltungsverfahren aktiv. Die Anwaltsränge sind nicht ganz frei von Fluktuation. So wechselte Hans Fritsche im März als Sozius zu KSB Intax in Hannover. Im August 2014 war Prof. Dr. Jochen Vogel, der wie Fritsche einige Male als Interimsgeschäftsführer in Sanierungsmandaten tätig war, zu Ernst & Young gegangen.
Junker hatte seine eigene Kanzlei 2002 von Kübler abgespalten. Er verschwindet mit dem angekündigten Delisting allerdings nicht aus der Insolvenzszene, sondern betreibt nun vorrangig die Firma Insoshare, eine Servicegesellschaft für Insolvenzverwalter. Dieser in Berlin ansässige Dienstleister betreut Verwalter etwa bei der Ermittlung von Anfechtungsansprüchen, bei Schlussberichten und Vergütungsanträgen. Insoshare führt auch die laufenden Verfahren von Junker und Bartelheimer zu Ende. Bartelheimer bleibt dort Gesellschafter und Geschäftsführer.
Der öffentliche Rückzug von Junker und Bartelheimer aus dem persönlichen Verwalteramt ist nicht der erste in der Branche. Schon im vergangenen Jahr hatte Wilhelm Klaas von Klaas & Kollegen in Krefeld angekündigt, auf die gerichtlich vergebenen Verfahren zu verzichten.