Für Ebert-Weidenfeller ist der Wechsel zu Jones Day mit einem Standortwechsel verbunden. Bislang war der Rechtsanwalt und Markenrechtler im Bremer Stammhaus von Boehmert tätig. Er konzentrierte hier seine Arbeit vor allem auf die Verwaltung größerer Markenportfolios sowie auf Grenzbeschlagnahmen.
Mit dem Zugewinn des Teams ist Jones Day ein erneuter Coup gelungen. Bereits im Herbst 2007 war der bekannte Pharmaexperte Dr. Martin Weber-Quitzau von Uexküll & Stolberg gewechselt, um den Wiederaufbau der Patentanwaltspraxis einzuleiten. Jones Day hatte in den Jahren 2007 und 2008 zunächst das große IP-Team, das ursprünglich die deutsche IP-Praxis aufgebaut hatte, verloren. In der Folge hatten viele Beobachter die Bemühungen der US-Kanzlei im deutschen IP-Recht für gescheitert erklärt. Weber-Bruls und Ebert-Weidenfeller sind nun allerdings nicht die ersten IP-Quereinsteiger auf Partnerebene seit Jahresbeginn: Im Februar war schon der junge Patentprozessanwalt Dr. Christian Paul in München von Beiten Burkhardt dazugekommen.
Lange hatte es so ausgesehen, als würde Jones Day die IP-Abteilung auf München und inhaltlich stark auf Lifescience-Themen konzentrieren. Mit den jetzigen Zugängen ist nun auch in Frankfurt das IP-Thema wieder prominent besetzt. Bislang arbeiten hier ein Partner und ein Associate im IP. Mit der starken Ausrichtung der drei Patentanwälte auf die Physik ergänzt Jones Day die vorhandene patentanwaltliche Expertise in den Bereichen Chemie, Pharma, Biotechnologie und Elektrotechnik.
Für Boehmert ist vor allem der Weggang von Weber-Bruls ein schwerer Schlag. Die Kanzlei hatte erst vor einer Woche den Wechsel des ehemaligen IP-Chefs von BASF, Klaus Dieter Langfinger, bekannt gegeben. Ein Sprecher der Kanzlei betonte, dass die beiden Personalien in keinem Zusammenhang stünden. Nunmehr hat das Frankfurter Büro einen sehr deutlichen Schwerpunkt in der Chemie. Vorerst arbeiten in Frankfurt zwei Partner und ein of Counsel weiter. Die Kanzlei kündigte bereits an, den Standort aus den eigenen Reihen verstärken zu wollen. In Bremen sind nach dem Weggang von Ebert-Weidenfeller weiterhin fünf Rechtsanwälte tätig. Boehmert ist mit 36 Patent- und 20 Rechtsanwälten eine der größten deutschen IP-Boutiquen, die auch international sehr bekannt ist.
Erstmals veröffentlicht auf www.juve.de am 10. August 2009