IP-Zerfall bei Clifford

Reimann geht, Osterrieth überlegt

Der Exodus von IP-Anwälten bei Clifford Chance geht weiter. Jüngster Schlag: Der renommierte Patentrechtspartner Dr. Thomas Reimann (60) wird gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Klaus Haft (34) die Kanzlei verlassen und sich in Düsseldorf selbstständig machen. Der genaue Zeitpunkt seines Ausscheidens steht aber noch nicht fest, wie Clifford auf JUVE-Nachfrage mitteilte.

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Auch Dr. Christian Osterrieth (47), der zweite Düsseldorfer Patentrechtspartner, soll darüber nachdenken, sich Reimann und Haft anzuschließen. Wie ein Kanzleisprecher sagte, befinde man sich im Gegensatz zu Reimann und Haft mit Osterrieth noch in Verhandlungen. Eine endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Reimann – seit 1974 Partner bei der Düsseldorfer Clifford-Vorgängerin Axster & Partner – und Osterrieth verfügen unter den deutschen Patentrechtlern über eine außerordentliche Reputation. Auch der junge Associate Haft, als Anwalt und Diplom-Physiker doppelt qualifiziert, konnte sich im vergangenen Jahr bereits als Nachwuchshoffnung der Patentrechtspraxis einen Namen machen.

Der Weggang der drei Anwälte dürfte für Clifford den weitgehenden Verlust der Patentrechtspraxis bedeuten. Denn bereits Ende April hatte der dritte namhafte Partner und Münchner Standortleiter, Dr. Joachim Feldges, Clifford den Rücken gekehrt und ebenfalls seine eigene Kanzlei eröffnet (JUVE 01/04). Auch in der US-Praxis musste die Kanzlei mit dem Wechsel der Leiterin der amerikanischen IP-Praxis Leora Ben-Ami zu Kaye Scholer den Verlust einer ausgewiesenen Patentrechtlerin hinnehmen (JUVE 01/04).

Allerdings erklärte Dr. Fabian von Schlabrendorff, deutscher Leiter der Litigation & Dispute Resolutions-Praxisgruppe bei Clifford: „Der IP-Bereich ist für uns nach wie vor sowohl weltweit als auch in Deutschland unverzichtbarer Bestandteil unserer Arbeit. Vor allem Düsseldorf ist dabei aufgrund des auf Patentrecht spezialisierten Gerichts ein wichtiger IP-Standort.“ Dementsprechend möchte die Kanzlei die Weggänge ausgleichen. „Wir sind bereits auf der Suche nach einem kompetenten Nachfolger in Düsseldorf“, so von Schlabrendorff.

Einen Zusammenhang zwischen den Abgängen in ihrer Münchner und Düsseldorfer IP-Praxis sieht von Schlabrendorff nicht. „Die Weggänge von Feldges und Reimann basierten jeweils auf persönlichen Entscheidungen. Beides sind äußerst spezialisierte Anwälte. Aus dieser Spezialistenperspektive wenden sie sich jetzt neuen Herausforderungen im Rahmen einer eigenen Kanzlei zu.“

Während mit den neuerlichen Abgängen der drei Düsseldorfer das Patentrecht praktisch nicht mehr existent ist, verfügt Clifford in Frankfurt nach wie vor über eine bekannte Praxis im Marken- und Wettbewerbsrecht.

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