Zum deutlichen Umsatzplus trug die gesamte deutsche Praxis bei, auch Corporate/M&A. Latham & Watkins arbeitete nach JUVE-Informationen selbst in einem auch global anspruchsvollen Umfeld in diesem Bereich nahezu unter Volllast.
Das Deal-Team begleitete in einem schwächeren Private-Equity-Markt zuletzt viele deutsche Unternehmen bei ihren internationalen Transaktionsprojekten. Latham beriet etwa Fresenius zum Verkauf von Vamed, Henkel zum Kauf von Seal for Life Industries (marktbekannt), RWE zu Großinvestment in britische Offshore-Windprojekte, Wintershall Dea zu Verkauf an Harbour Energy oder auch Renk zum Börsencomeback.
Längst nicht am Ende
Das deutliche Umsatzplus erreichte Latham & Watkins mit insgesamt 164,0 FTE (Full-Time-Equivalent). Das entspricht einer um 6,8 Prozent gewachsenen Mannschaft, die – wie gerade bekannt wurde – ein Kapitalmarktrechts- und ein Restrukturierungsteam an White & Case und Willkie Farr & Gallagher verliert. Der Umsatz pro Berufsträger stieg im Geschäftsjahr 2023 auf den Rekordwert von 1,37 Millionen Euro.
Dr. Tobias Larisch sieht mit der jüngsten Entwicklung das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Der neue Leiter der kontinentaleuropäischen Corporate-Praxis der Kanzlei war im zurückliegenden Geschäftsjahr noch als Deputy-Managing-Partner für die Strategie der deutschen Praxis verantwortlich. Er glaubt mit Blick auf die Zukunft an ein weiteres Anwachsen aller Kennzahlen der deutschen Praxis, trotz der genannten Abgänge. Seine Funktion als Office-Managing-Partner in der deutschen Praxis – zusammen mit Burc Hesse – hat zuletzt der Kartellrechtler Dr. Max Hauser übernommen.
Wieder mit höherem Anteil am globalen Umsatz
Auch global war das zurückliegende Geschäftsjahr für die Kanzlei ein Erfolg. Der Umsatz stieg nach einer leichten Delle im Vorjahr auf insgesamt 5,7 Milliarden Dollar. Hinter Kirkland & Ellis und vor DLA Piper belegt Latham damit wieder den zweiten Rang im globalen Umsatzranking des Branchendienstes American Lawyer.
Zu diesem globalen Umsatz trug die deutsche Praxis 2023 mit ihrem Umsatz circa 4,3 Prozent bei. Das entspricht noch nicht ganz dem Anteil, den sie 2019 zum globalen Ergebnis beisteuerte, liegt aber deutlich über dem Wert von 2021, als sie zwischenzeitlich nur mit 3,7 Prozent ins Gewicht fiel.
(Quelle: Eigene Berechnungen; Wechselkurs Euro/Dollar vom 28.5.2024).