O’Melveny & Myers ist eine US-Westküsten-Kanzlei mit Hauptsitz in Los Angeles, deren Fokus auf Transaktionen und Litigation liegt. Die Gespräche mit Allen & Overy liefen bereits seit Anfang April 2018. Wäre es zu einer Fusion gekommen, hätte sich eine Kanzlei mit einem Umsatz von zwei Milliarden Dollar formiert. Nun teilte Allen & Overy mit, dass beide Sozietäten übereinstimmend entschieden hätten, die Gespräche trotz erkennbarer Synergien nicht fortzusetzen.
Nach den weit fortgeschrittenen Verhandlungen ist die Absage ein großer Rückschlag für Allen & Overy, die hoffte, als erste Magic-Circle-Kanzlei durch Fusion einen starken Marktauftritt in den USA zu erlangen. Enttäuschend ist es vor allem für die deutsche Praxis, die interessante Möglichkeiten für die industriegeprägte Mandantschaft hierzulande identifiziert hatte.
Quellen bei Allen & Overy deuten an, dass der Widerstand gegen die Fusion in Teilen des Londoner Büros besonders stark war. Interne Managementthemen sollen eine wichtige Rolle gespielt haben. Eine kritische Masse von Partnern soll nicht überzeugt gewesen sein, dass eine Machtverlagerung von London weg eine wünschenswerte oder notwendige Entwicklung wäre.
Wie die Kanzlei mitteilte, bleibe es eine sehr hohe Priorität von Allen & Overy, eine stärkere Präsenz im US-Markt aufzubauen. „Die Sozietät wird daher ihren Fokus auf die Gewinnung hochkarätiger Quereinsteiger und Teams in den USA verstärken und weiterhin offen sein für größere Zusammenschlüsse in den USA, wenn sich dafür Möglichkeiten ergeben“, hieß es.