Bei allen Gemeinsamkeiten gelten die Kanzleien fachlich als unterschiedlich: Hale and Dorr ist als Technologiekanzlei bekannt, Wilmer Cutler vor allem für ihre politisch exzellent vernetzte Praxis im Bereich Kartellrecht und regulierte Märkte. Ablesbar ist diese Fokussierung unter anderem an den Standorten: Mit Washington ist der Regierungssitz zugleich Wilmer-Stammsitz, einzige deutsche Präsenz ist entsprechend Berlin. Hale ist in Europa außer in London in den zwei wichtigen Technologiezentren München und Oxford vertreten.
Sinn der Fusion ist nach Angaben der Sozietäten die Zusammenfassung der regulatorischen und technologischen Kompetenzen. Die neu entstehende Kanzlei wird weltweit als Wilmer Cutler Pickering Hale and Dorr firmieren und soll von den beiden bisherigen Managing Partner William F. Lee (Hale) und William J. Perlstein (Wilmer) gemeinsam geleitet werden. Ein deutscher Insider spekulierte indes, Wilmer könnte als stärkerer Fusionspartner bald die alleinige Führung übernehmen.
Hierzulande kommen das gut entwickelte Berliner Büro von Wilmer Cutler und die kleine Münchner Präsenz von Hale and Dorr zusammen, die insgesamt rund 50 Anwälte umfassen. Wilmer und Hale verfügen gemeinsam über 13 Büros in fünf Ländern. Nur an den Standorten Washington, New York und London sind bereits beide mit eigenem Büro präsent.(Katrin Czerwinski, Christoph Tillmanns)