Bislang war der Bereich Environmental, Social und Governance (ESG) nicht auf Vorstandsebene verankert. Doch die Ausrichtung auf nachhaltige Geschäftskonzepte ist ebenso ein Baustein des vom neuen CEO Michael Sen eingeleiteten Reformkurses wie ein strikter Sparkurs: Ab 2025 sollen in der Firmengruppe jährlich rund 1 Milliarde Euro an strukturellen Kosten auf EBIT-Ebene eingespart werden.
Dafür holt sich der Bad Homburger Dax-Konzern wieder Verstärkung: „Michael Moser ist nicht nur ausgewiesener Experte in den Bereichen Compliance und Risikomanagement“, erklärte Sen, „sondern bringt auch viel Erfahrung in der Personalführung in Transformationssituationen und in der Energiebranche bei Nachhaltigkeitsthemen mit.“
Schneller Aufstieg bei E.on
Moser, Rechtsanwalt und Betriebswirt, hatte als Associate in der Corporate- und M&A-Praxis von Baker McKenzie gearbeitet, bevor er 2006 zu E.on wechselte. Dort wurde er zunächst Leiter M&A, dann, mit 37 Jahren, Rechtsvorstand beim brasilianischen Energiekonzern MPX Energia in Rio de Janeiro und wenig später eine der Schlüsselfiguren in der Abspaltung des Geschäfts mit konventionellen Energien und somit der Gründung von Uniper.
Auch Sen war mit der Trennung der E.on-Geschäftsfelder befasst, denn er amtierte seinerzeit als CFO des Energiekonzerns.
Moser war zunächst juristischer Projektleiter für die Abspaltung und den Börsengang von Uniper, anschließend wurde er zum Leiter der Konzernrevision bei E.on ernannt. 2018 folgte die Position des CFO für den Bereich New Costumer Solutions. Ein Jahr später wechselte er als CFO und stellvertretender Vorsitzender zu Enerjisa. An dem börsennotierten Konzern ist E.on mit 40 Prozent beteiligt.
Auch dort ist Moser aktuell unter anderem für Legal & Compliance, Steuern, Risikomanagement und Nachhaltigkeit zuständig.
Spätestens zum August soll er seine neuen Aufgaben bei Fresenius übernehmen. Der aktuelle Rechtsvorstand Biedenkopf werde bis zum Jahresende – und somit bis zum Auslaufen seines Vertrages – die Übergabe begleiten, heißt es in einer Pressemitteilung.
Biedenkopf war selbst erst Ende 2020 in den Vorstand des Gesundheitskonzerns gerückt. Dafür verließ er Robert Bosch, wo er als General Counsel einen umfassenden Umbau der weltweiten Rechtsabteilung geleitet hatte, die er sieben Jahre führte.