Seit der Fusion von Lovells und Hogan & Hartson 2010 steht damit erstmals kein Partner aus der deutschen Praxis an der Spitze der 14 kontinentaleuropäischen Büros. Goebel kommt aus dem Hamburger Standort der Kanzlei, verbringt aber seit einigen Jahren den wesentlichen Teil seiner Zeit in Madrid. Allerdings bleibt die Aufgabe innerhalb des Fachgebiets IP: Wie Goebel ist die bisherige Managing-Partnerin des Pariser Büros de Dampierre auf das Markenrecht spezialisiert. Zudem ist sie Spezialistin für Urheber- und Designrecht. Sie leitet seit acht Jahren das Büro in Paris. Vor Kurzem war mit Dr. Leopold von Gerlach ein deutscher IP-Spezialist zum Chefaufseher im globalen Board der Kanzlei gewählt worden. Bislang gehörte zu diesem Aufsichtsgremium auch de Dampierre. In dieser Funktion muss sie nun allerdings ersetzt werden. Sie wird dafür Mitglied des 13-köpfigen International Management Committee (IMC), dem Exekutivorgan der Kanzlei.
Die deutschen Partner spielen seit einiger Zeit eine große Rolle im internationalen Management der Kanzlei. Im IMC sitzen neben dem aktuellen Managing-Partner für Kontinentaleuropa Goebel (Madrid/Hamburg) auch die Produkthaftungsrechtlerin Ina Brock (München) als Managing-Partnerin ‚Clients and Industries’.
Goebel hatte im Juli 2014 das Management der Kanzlei für Kontinentaleuropa übernommen, nachdem er zuvor bereits Managementfunktionen in der deutschen und europäischen IP-Gruppe ausgeübt hatte. Unter seiner Leitung hatten die deutschen Büros in den vergangenen Jahren ihre Umsätze erheblich gesteigert. 2017 erwirtschafteten die vier deutschen Büros in München, Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt einen Umsatz von 195,9 Millionen Euro, was einem Plus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In seiner künftigen Rolle als internationaler IP-Chef folgt er auf den Düsseldorfer Partner Dr. Andreas von Falck. Goebel ist auf Marken- und Wettbewerbsrecht spezialisiert. Er ist verantwortlicher Partner für wichtige Markenmandanten wie Deutsche Telekom, Anheuser Busch, Santander und Pepsico.
Bei Hogan Lovells werden die Leitungsfunktionen im internationalen Management nicht durch Wahlen in der Partnerschaft besetzt. Wer welche Stelle übernimmt, bestimmt vielmehr der internationale Managing-Partner Stephen Immelt, nachdem er zuvor mit den jeweiligen Standortleitern geeignete Kandidaten sondiert hatte.