Indien und Katar

Clifford stellt sich in Schlüsselmärkten neu auf

Clifford Chance und die indische Kanzlei AZB & Partner haben ihre Best-Friend-Beziehung beendet. Fast zeitgleich mit Bekanntwerden der Trennung kündigten die Briten jedoch an, in Katar eröffnen zu wollen.

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Die erforderlichen Genehmigungen für die Büroeröffnung in Katar liegen derzeit noch nicht vor. Die geplante Niederlassung im Qatar Financial Centre (QFC) in der Hauptstadt Doha soll Partner Richard Parris übernehmen. Der Projektfinanzierer Parris ist derzeit im Büro in Dubai tätig. Unterstützt wird er von Greg Englefield, der ebenfalls dem Büro in Dubai zugeordnet ist und der ein zweijähriges Secondment in einer lokalen Kanzlei in Katar absolviert hat.

Vor rund einem Jahr hatte bereits Allen & Overy in Katar eröffnet (mehr…). Das Emirat hat in den letzten Jahren gegenüber Dubai an Bedeutung für die Kanzleien gewonnen. So sind auch White & Case, Latham & Watkins, Eversheds oder Simmons & Simmons dort inzwischen mit eigenen Büros präsent, während andere Kanzleien ihr Engagement weiterhin von Dubai oder anderen Standorten aus lenken.

Indien: Anders als geplant

Das indische Engagement von Clifford wird derweil auf eine neue Basis gestellt. Die Kanzlei war Anfang 2009 mit AZB, einer der führenden indischen Sozietäten, eine Best-Friend-Beziehung eingegangen – durchaus mit Ambitionen auf mehr, sollte dies rechtlich möglich sein. Nun berichtete der Branchendienst ‚LegallyIndia‘, dass die Beziehung vor wenigen Tagen beendet wurde.

Für AZB heißt das, dass sie künftig wieder freier ist, Transfermandate anderer internationaler Kanzleien anzunehmen. Clifford dürfte durch AZB Zugang zu einigen attraktiven potenziellen indischen Mandanten bekommen haben. Nun heißt es, dass die Liberalisierung des indischen Anwaltsmarktes in weite Ferne gerückt sei, und dass beide Kanzleien mehr Geschäft voneinander erwartet hatten als letztlich ausgetauscht wurde. Die Zusammenarbeit soll jedoch auf freundschaftlicher Basis fortgesetzt werden.

Auch eine Reihe anderer Kanzleien unterhalten freundschaftliche Beziehungen zu indischen Kanzleien. Dies ist derzeit der einzige Weg, auf dem Subkontinent wenigstens ein wenig Zugang zu bekommen. Die Eröffnung eigener Büros ist den internationalen Sozietäten untersagt. Und es sieht so aus, als würde dies auch noch eine Weile so bleiben. Ein Genehmigungsvorbehalt wie in Katar ist nicht in Sicht.

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