Über eine bevorstehende berufliche Veränderung Riehmers hatte es im Markt bereits seit einiger Zeit Spekulationen gegeben. Im Gespräch war dabei aber zunächst eine andere US-Sozietät gewesen.
Zum jetzt bekannt gewordenen Schritt sagte Riehmer, dass „der Wechsel zu Cleary Gottlieb aus dem Wunsch nach einer neuen Perspektive zum jetzigen Zeitpunkt meiner beruflichen Laufbahn“ folge. „Mit ihrer über 50-jährigen Geschichte in Europa und ihrer starken weltweiten Präsenz lag die Entscheidung für Cleary Gottlieb nahe.“ Er beabsichtige, auch weiterhin mit den bisherigen Kollegen bei Haarmann zusammenzuarbeiten. Riehmer lobte Haarmann Hemmelrath als „außergewöhnlich erfolgreich und mit einem großartigen unternehmerischen Geist aufgebaut“.
Riehmer war seit 1997 bei Haarmann, seit 1999 als Partner. Zuvor war er nach anfänglicher Tätigkeit am Hamburger Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht 1994 in die Anwaltschaft zu Hengeler Mueller gegangen. Besonders bekannt wurde Riehmer unter anderem durch seine Transaktionsarbeit in dem Haarmann-Team, das Vodafone bei der spektakulären Übernahme von Mannesmann begleitete. In jüngerer Zeit betreute Riehmer unter anderem Transaktionen für Rheinmetall, United Technologies-Group, ein Erwerberkonsortium aus EganaGoldpfeil, Benckiser und Strellson sowie im Team mit weiteren Haarmann-Partnern die Berlusconi-Unternehmen Fininvest/Mediasat bei Übernahmeüberlegungen hinsichtlich der Kirch-Gruppe.
Zusammen mit Riehmer wird Haarmann-Juniorpartner Dr. Oliver Schröder (34) die Kanzlei verlassen. Schröder ist seit 1999 bei Haarmann und ebenfalls im Bereich Corporate/M&A tätig. Er wurde 2001 zum Sozius – die Haarmann-Bezeichnung für Juniorpartner – ernannt. Bei Cleary wird Schröder als Senior Associate auf vergleichbarer Ebene tätig sein.
Die 1991 gestartete deutsche Praxis von Cleary Gottlieb wächst mit den jüngsten Zugängen auf zwölf Partner, zwei Anwälte mit Counsel-Status und über 30 Associates. Fokus des Teams sind die Bereiche M&A, Kartellrecht und Kapitalmarktrecht.
Insgesamt hat Cleary in diesem Jahr bereits fünf Partner rekrutiert. Neben den deutschen Zugängen kam im Juli in New York der Prozess- und Wirtschaftsstrafrechtler Lewis Liman von Wilmer Cutler & Pickering, im Oktober wurde das Büro Brüssel durch Francisco Enrique González Díaz verstärkt, zuvor Referatsleiter der Merger Task Force der EU-Kommission.
„Wir sind hoch erfreut, dass unsere Vision von einer wahrhaft gleichberechtigten und multinationalen Partnerschaft immer wieder erfahrene, begabte Anwälte von Klaus‘ Kaliber anzieht“, kommentierte Peter Karasz, Managing Partner von Cleary Gottlieb in New York, die Entscheidung Riehmers.