Neue Wege

Leupertz und Boldt wollen Streit am Bau vermeiden

Prof. Stefan Leupertz, ehemaliger Richter am Bundesgerichtshof, und Prof. Dr. Antje Boldt, Partnerin bei Arnecke Sibeth Dabelstein, haben zum Dezember eine Projektberatungsgesellschaft gegründet. Gemeinsam mit einem dritten Anwalt, Dr. Paul Popescu, wollen sie künftig Akteure in Bauvorhaben zum Aufsetzen von Projektstrukturen beraten.

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Prof. Stefan Leupertz (59), ehemaliger Richter am Bundesgerichtshof, und Prof. Dr. Antje Boldt (54), Partnerin bei Arnecke Sibeth Dabelstein, haben zum Dezember eine Projektberatungsgesellschaft gegründet. Gemeinsam mit einem dritten Anwalt, Dr. Paul Popescu (39), wollen sie künftig Akteure in Bauvorhaben zum Aufsetzen von Projektstrukturen beraten.

Stefan Leupertz
Stefan Leupertz

Wichtiger Bestandteil der Beratung ist die Integrierte Projektabwicklung, die wiederum die Grundlage für Mehrparteienverträge bildet, die unter Baurechtlern vermehrt diskutiert werden. Alle drei Anwälte werden auch weiterhin in ihren bisherigen Einheiten tätig sein. 

Die Tätigkeit der neuen Projektgesellschaft Leupertz Boldt GmbH ist weniger auf die Lösung von Konflikten, als primär auf deren Vermeidung durch das Aufsetzen einer brauchbaren Projektstruktur ausgerichtet. Dazu zählen neben Vertragsmodellen auch die Zusammenstellung von Projektteams, eine Verständigung über Kommunikationswege im Projekt und die Entwicklung einer Deeskalationsstrategie. 

Antje Boldt
Antje Boldt

Leupertz hat nach seiner Richterlaufbahn 2013 eine auf Schiedsverfahren und Streitschlichtung ausgerichtete Kanzlei gegründet, in der auch Popescu seit 2018 tätig ist. Boldt ist seit 2011 Partnerin im Bau- und Vergaberecht bei Sibeth, die 2015 mit Arnecke Siebold fusionierte. 2018 kam die Hamburger Einheit Dabelstein & Passehl hinzu.

Boldt und Leupertz gehören neben dem Namenspartner der Stuttgarter Kanzlei Breyer, Dr. Wolfgang Breyer, zu den Anwälten, die sich frühzeitig mit dem Thema Mehrparteienverträge befasst haben. Derzeit steigt die Zahl der Projekte in Deutschland, die auf Grundlage dieser Verträge realisiert werden sollen, wenn auch nur zaghaft. Großprojekte gibt es bisher nur zwei, eines in Hamburg und eins in Frankfurt. Allerdings stimmt Marktkenner das kooperative Verhalten der am Bau Beteiligten während der Hochphase der Corona-Krise im Frühjahr 2020 optimistisch, dass die alternativen Vertragsmodellen in der Baubranche Einzug halten. Dafür braucht es aber nicht weniger als einen Kulturwandel.

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