Niemals geht man so ganz, und schon gar nicht aus Köln. Nachdem Freshfields 2016 ihr Kölner Büro geschlossen hat, sprach sich ziemlich schnell herum, dass es im Kranhaus immer noch verdächtig munter zugeht für ein geschlossenes Büro. Die Kanzlei ließ dort im nunmehr „inoffiziellen“ Büro große Teams an den Diesel-Massenverfahren für VW arbeiten. Schließlich lief der Mietvertrag bis Ende April 2019.
Trotzdem hat die Kanzlei nach JUVE-Informationen neue Büroräume in der Innenstadt angemietet, in denen derzeit etwa 30 Anwälte arbeiten – allesamt auf dem Diesel-Mandat. Freshfields wehrt für VW Zehntausende von Kundenklagen im Zuge der Abgasaffäre ab. Es sind so viele Einzelverfahren, dass neben Freshfields ein Dutzend weiterer Kanzleien mit insgesamt mehreren Hundert Anwälten mandatiert sind, darunter Luther, Noerr, Heuking Kühn Lüer Wojtek, aber auch Pinsent Masons und Regionalkanzleien wie Menold Bezler aus Stuttgart und Esche Schüman Commichau aus Hamburg.
Ein Sprecher von Freshfields erklärte auf JUVE-Anfrage: „Die Zusammenlegung der beiden Rheinland-Büros von Freshfields in Düsseldorf hat sich nicht nur als richtig und sinnvoll, sondern als großer Erfolg erwiesen. Aufgrund des starken Wachstums unseres Geschäfts und unserer Teams in den letzten zwei Jahren nutzen wir derzeit auch temporäre Büroflächen außerhalb unserer fünf deutschen Freshfields-Büros, unter anderem auch in Köln.“ Es gebe keine Pläne, in anderen Städten neue Standorte zu eröffnen, auch nicht in Köln.