Zum Gesamtumsatz von 298,6 Millionen Euro beigetragen haben neben den vier deutschen auch die vier internationalen Standorte in Alicante, Brüssel, London und New York. Der Umsatz der gesamten Noerr-Gruppe, die auch Standorte in Osteuropa unterhält, betrug 315,2 Millionen Euro.
Personell entwickelt sich die Kanzlei an allen Standorten weiter im Einklang mit der Marktnachfrage. Die Zahl ihrer Berufsträger gemessen in Full Time Equivalents (FTE) stieg um 6,6 Prozent auf nun insgesamt 422,4 FTE. Hauptsächlich wuchs sie im Mittelbau auch mit erfahrenen Laterals. Expansiv will die Kanzlei auch in Zukunft nicht wachsen.
Mehr hochwertige Mandate
Den Umsatz pro Berufsträger (UBT) für die deutsche Praxis konnte die Kanzlei nun erstmals über 700.000 Euro treiben. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem Noerr 699.000 Euro pro Berufsträger umsetzte, stieg der UBT auf 707.000 Euro. Im Vierjahresvergleich steht ein Plus von fast 100.000 Euro pro Berufsträger.
Die beiden Sprecher Dr. Alexander Ritvay und Dr. Torsten Fett betonen die Stärke der Praxisgruppen Litigation, Regulierung und Corporate/M&A als Treiber des anhaltenden Erfolgs. Das qualitativ konsolidierte Geschäft gehe auf ein erneut starkes Projektgeschäft zurück. Qualitätssteigernd sei vor allem auch, dass nicht zuletzt die beiden letztgenannten Praxen, M&A und Regulierung, immer häufiger im Schulterschluss agierten, beispielsweise bei Transaktionen im Energiesektor. Die Beratung von Foresight zum Einstieg in das Wasserstoffunternehmen HH2E stellt hier nur ein Beispiel dar. Für die Entwicklung der Kanzlei relevant sei zudem die digitale Transformation der Wirtschaft. Auch hier begegne die Kanzlei erfolgreich einem erhöhten fachgebietsübergreifenden Beratungsbedarf bei ihren Mandanten.
Rückbau des Osteuropageschäfts mit Folgen
Rückläufig dagegen zeigte sich das Geschäft der Kanzlei in Osteuropa, wo im zurückliegenden Geschäftsjahr ein Umsatz von 16,6 Millionen Euro dem Umsatz von 2021 von 19,7 Millionen Euro gegenübersteht. Zum Umsatzrückgang in dieser Region wird nicht zuletzt der im Januar vollzogene Rückzug der Kanzlei aus Russland beigetragen haben.
Vom Russlandgeschäft profitieren hingegen aktuell die deutschen Standorte: Noerr berät Dax-Unternehmen im Zusammenhang mit ihrem Rückzug aus Russland. Die Kanzlei sieht darin allerdings nicht mehr als eine Sonderkonjunktur.