Meyer-Landrut, der seit 21 Jahren bei White & Case beziehungsweise deren Vorgängerkanzleien tätig war, wird unter anderem von der Local Partnerin Kerstin Schnabel begleitet. Die 38-Jährige, seit 2000 bei White & Case, wird bei DLA ebenfalls Equity-Partnerin. „Wir freuen uns auf die neuen Herausforderungen in einer so stark wachsenden Kanzlei wie DLA Piper und wollen in den nächsten Jahren mit der gesamten Praxisgruppe Corporate-Akzente im Markt setzen“, sagte Meyer-Landrut.
Das marktbekannte Team um Meyer-Landrut bildete bislang das Zentrum der starken Düsseldorfer Gesellschaftsrechtspraxis von White & Case. Vor Ort verfügt sie damit im Aktienrecht über keine nennenswerten Kapazitäten mehr, allerdings sind Frankfurt und Hamburg in diesem Bereich weiterhin gut aufgestellt.
„Der Weggang des Teams um Dr. Andreas Meyer-Landrut ist nach langer und erfolgreicher Zusammenarbeit ein Verlust, den wir bedauern“, sagte Markus Hauptmann, Sprecher des German Executive Committees von White & Case. „Doch wir werden unseren insbesondere in Frankfurt und Hamburg schon eingeschlagenen Wachstumskurs in Corporate auch künftig fortsetzen und den Weggang des Teams dadurch ausgleichen.“ So kann White & Case in Frankfurt zeitgleich mit dem Verlust des Düsseldorfer Teams einen Zugang vermelden: Von Freshfields Bruckhaus Deringer stößt zum August Dr. Alexander Kiefner (35) hinzu, der als Local Partner einsteigt. Kiefner, dessen Kernkompetenz im Aktien- und Konzernrecht liegt, war über fünf Jahre für Freshfields tätig.
Die Truppe um Meyer-Landrut hat ihren Schwerpunkt neben dem Aktienrecht in der kapitalmarktrechtlichen Arbeit, etwa bei Umstrukturierungen und Sanierungen mit Kapitalmarktbezug. Zuletzt begleiteten Meyer-Landrut und Schnabel unter anderem den Formwechsel des Medizin- und Sicherheitstechnikkonzerns Drägerwerk vor einigen Monaten sowie die Verschmelzung des börsennotierten Telekommunikationsdienstleisters Broadnet AG auf die QSC AG. Zudem gehört auch die Betreuung von M&A-Deals für Unternehmen der Öffentlichen Hand zur Kernkompetenz des Teams.
Für DLA bedeutet der Zugang eine wichtige Ergänzung. Denn bislang entfaltete die Sozietät zwar mit ihrer stark international ausgerichteten Transaktionspraxis vor allem in Köln und Hamburg einige Wirkung. In klassischen gesellschafts- und aktienrechtlichen Themen war die Kanzlei aber auf Partnerebene noch nicht aufgestellt.
DLA Piper gehört zu den am stärksten wachsenden Sozietäten hierzulande. Das erste deutsche Büro war Köln, das 2004 mit dem Managing Partner Dr. Ulrich Jüngst sowie zwei Associates gestartet war. Heute zählt es bereits 46 Berufsträger, davon 11 Partner. Auch in Hamburg und Frankfurt legte die britisch-amerikanische Sozietät in der Folgezeit kontinuierlich zu, in München hatte DLA im vergangenen Herbst eröffnet. In Deutschland arbeiten nun schon rund 110 Anwälte. (René Bender)
Erstmals veröffentlicht auf www.juve.de am 8. Juli 2008