Stühler war seit 2017 bei Allen & Overy und hat seinen Schwerpunkt bei mittelgroßen bis großen Private-Equity-Deals. In den vergangenen Jahren begleitete er unter anderem PAI Partners beim Kauf des Dämmstoffherstellers Armacell für 1,4 Milliarden Euro und beim Gebot für den Großlogistiker Ifco, zudem beriet er HgCapital beim Verkauf des Softwareanbieters STP. Daneben war Stühler auch bei Venture-Capital-Deals im Einsatz, etwa für den Investor One Peak bei dessen Engagement bei dem deutschen Datenschutzdienstleister DataGuard. Seine Karriere hatte Stühler bei Kirkland & Ellis begonnen, Ende 2013 wechselte er zu DLA Piper.
Deutliche Verstärkung für Dechert
Für Dechert bedeutet der Zugang des gut vernetzten Private-Equity-Spezialisten eine deutliche Verstärkung. Die Transaktionspraxis um den Leiter der deutschen Dechert-Büros, Federico Pappalardo, setzt ebenfalls Schwerpunkte bei mittleren bis großen Private-Equity-Deals, internationalen PE- und M&A-Transaktionen und am oberen Ende des VC-Markts.
Der Zugang ist umso bedeutender, als Dechert in letzter Zeit eine lange Serie von Abgängen zu verzeichnen hatte, vor allem am Frankfurter Standort. Dort verabschiedeten sich zuletzt die Fondsrechtler Dr. Joachim Kayser und Sebastian Bruchwitz zu Goodwin Procter. Der deutschen Private-Equity-Praxis gehören mit Stühler drei Equity-Partner, zwei Salary-Partner und fünf Associates an.
Deutlich größer bleibt die Private-Equity-Praxis bei Allen & Overy, die als Ersatz für Stühler umgehend den Weil Gotshal & Manges-Partner Röhricht verpflichtete. Insgesamt sind in Deutschland 17 Private-Equity-Anwälte tätig, davon fünf Partner. „Für unsere Kanzlei ist Private Equity ein wichtiger Teil der Strategie in Deutschland und die Private-Equity-Praxis mittelfristig zu einer der führenden hierzulande zu entwickeln, unser erklärtes Ziel“, sagte Dr. Wolf Bussian, Managing-Partner der deutschen Büros von Allen & Overy.
Erneuter Verlust für Weil Gotshal
Röhricht war erst 2019 von White & Case zu Weil Gotshal gegangen. Dort war er unter anderem in die Beratung des Finanzinvestors Novalpina bei dessen Gebot für Pharmazell involviert, den Venture-Kapitalgeber TCV begleitete er bei einer 500-Millionen-Euro-Finanzierungsrunde bei Flixbus. Röhricht hatte erst vor Kurzem seinen Schwerpunkt aus dem Frankfurter ins Münchner Büro der Kanzlei verlegt.
Für Weil Gotshal ist sein Weggang ein herber Verlust, umso mehr, als die Kanzlei in letzter Zeit bereits mehrere jüngere Partner gehen lassen musste. 2020 wechselte der M&A- und Private-Equity-Partner Dr. Kamyar Abrar zu Willkie Farr & Gallagher, der Finanzierungspartner Dr. Wolfram Distler kehrte zu DLA Piper zurück. Zuletzt wechselte ein weiterer Corporate-Spezialist zu PwC Legal. Im Gegenzug konnte Weil Gotshal zum Jahreswechsel den früheren Hengeler Mueller-Partner und Kreditfinanzierungsspezialisten Dr. Ralf Defren von Willkie Farr gewinnen. Der Gesellschafts- und Kapitalmarktrechtler Felix Ganzer kam als Counsel von Sullivan & Cromwell.