Heymann gewinnt mit Waldeck einen Privatisierungsexperten mit ausgezeichneten Kontakten zur öffentlichen Hand, aber auch großer Erfahrung im Kapitalmarkt- und Börsenrecht. So war Waldeck vor seiner Anwaltstätigkeit in den 1980er Jahren in führender Position im Bundesfinanzministerium (BMF) tätig und zwischen 1987 und 1992 als Managing Director der Deutschen Börse. Im Anwaltsmarkt machte er sich aber vor allem durch seine Arbeit an wichtigen Privatisierungsdeals einen Namen. So begleitete er das BMF bei der geplanten Privatisierung der Deutschen Flugsicherung und das Verkehrsministerium hinsichtlich verschiedener Möglichkeiten zur Kapitalmarktprivatisierung der Deutschen Bahn. Für das Land Nordrhein-Westfalen erstellte er ein Gutachten zur Vorbereitung des Verkaufs der Immobilienentwicklungsgesellschaft LEG.
„Werner Michaels Waldeck langjährige Experise und erstklassige Beziehungen zu öffentlichen Investoren eröffnen uns einen Bereich, den wir bislang nicht auf diesem Niveau abgedeckt haben“, sagte Namenspartner Thomas Heymann. „Zudem ergeben sich Überschneidungen und Schnittstellen zwischen unserer Arbeit bei Restrukturierungen, Finanzierungen und Buy-outs und Herrn Waldecks großem Wissen im Bankensektor, vor allem auch seiner regulatorische Erfahrung“, sagte Heymann weiter. Heymann zählt mit Waldeck künftig 14 Partner und 13 Associates.
Waldeck kennt Heymann bereits seit Jahren. Der Einstieg als Partner in die Kanzlei kommt dennoch – auch für Waldecks Ex-Sozietät – ein wenig überraschend: Waldeck war im vergangenen Jahr aus der Partnerschaft seiner Sozietät auch ausgeschieden, um akquisitorisch kürzer zu treten. Bei Heymann plane er jedoch voll einzusteigen, sagte Waldeck nun. Mit seiner bisherigen Kanzlei hatte er seit dem vergangenen Jahr noch für das BMF gemeinsam den Rückkauf der Bundesdruckerei begleitet.
„Ich wünsche meiner bisherigen Kanzlei alles Gute und weiter viel Erfolg“, sagte Waldeck. „In den vergangenen Jahren hat es aber einen natürlichen Entfremdungsprozess zwischen der Waldeck-Partnerschaft und mir gegeben. Das Streben bei meinen durchweg jüngeren Partnern nach Selbstständigkeit und eigenen Wegen war unverkennbar. Das hat umgekehrt auch bei mir zunehmend den Bedarf geweckt, wieder mehr meinen eigenen anwaltlichen Neigungen und unternehmerischen Ineteressen zu folgen“, so Waldeck weiter.
„Nach dem Ausscheiden von Werner Michael Waldeck aus der Partnerschaft im September 2008 hat sich die Partnerschaft von Waldeck Rechtsanwälte dazu entschlossen, die seitdem nur noch in einem Projekt fortgeführte Kooperation mit Herrn Waldeck zu beenden“, sagte Michael Eifler, Partner der Kanzlei. „Nachdem die Partnerschaft Herrn Waldeck gebeten hat, diesen Schritt auch durch eine räumliche Trennung zu vollziehen, hat die Sozietät Verständnis dafür, dass Herr Waldeck Anschluss bei einer anderen Sozietät sucht.“ Das Geschäft der Kanzlei sei durch das Ende der Kooperation nicht beeinträchtigt. Die Sozietät habe sich auch unabhängig von Waldecks großen Verdiensten beim Aufbau gut entwickelt.
Mit Waldeck verliert sie allerdings ein Aushängeschild der Sozietät, die entstandene Lücke im Öffentlichen Sektor dürfte deshalb nur schwer zu füllen sein. Schon zum Jahresbeginn hatte die Kanzlei mit Jan Liepe in dem Bereich wieder einen jungen Partner ernannt. (René Bender)