Prominenter Abschied

Peter Nägele verlässt Mayer Brown

Autor/en
  • JUVE

Der bekannte Corporate- und Kapitalmarktrechtler Peter Nägele hat Mayer Brown Anfang September überraschend verlassen.Wo Nägele künftig tätig wird, steht indes derzeit noch nicht fest: "Es gibt verschiedene Gespräche, nach einer Pause entscheide ich, was ich künftig machen werde", sagte Nägele. Auch während seiner Pause will Nägele allerdings weiter in mehreren bestehenden Mandatsbeziehungen tätig sein.

Teilen Sie unseren Beitrag

Knapp vier Jahre, nachdem Nägele von Clifford Chance zu Mayer Brown wechselte, verliert die US-Kanzlei mit ihm einen der prominentesten Anwälte ihres Frankfurter Büros: Obwohl es zuletzt etwas ruhiger um Nägele wurde, gilt er im Markt weiterhin als bekannter Kopf im Equity-Kapitalmarktrecht (ECM). Zuletzt hatte er etwa mehrere Landesbanken und die Dekabank bei verschiedenen Kapitalmarktransaktionen betreut.

Nägele werden große Fähigkeiten in der Mandatsakquisition und als Client-Relationship-Manager zugeschrieben. In dieser Funktion baute er beispielsweise für seine frühere Kanzlei Clifford eine tragfähige Beziehung zum Siemens-Konzern auf. Als erfahrener Berater deutscher Blue-Chip-Mandanten erwies sich Nägele für Clifford unter anderem bei der Begleitung der Börsengänge von Siemens, Fraport und der Deutschen Telekom. Mit der Position des European Managing Partners übernahm er nach der Fusion der britischen Kanzlei mit Pünder Volhard Weber & Axster zwischen 2000 und 2002 zugleich eine Führungsposition.

Mit hohen Erwartungen war Nägele zum Jahresende 2004 zu Mayer Brown gewechselt und verzeichnete schnell einige Erfolge: Im Herbst 2005 begleitete Mayer Brown mit dem Börsengang des Hamburger Motorenbauers Thielert einen prominenten IPO, noch dazu den ersten, den die US-Kanzlei bis dahin überhaupt betreute. Wenige Wochen später konnte Mayer Brown die Mandatierung durch die Deutsche Telekom-Tochter T-Systems beim milliardenschweren Kauf von Gedas vermelden. Zwar gehörte Nägele nicht dem Beraterteam an, jedoch dürften seine guten Inhouse-Kontakte und die frühere Tätigkeit zu Clifford Chance-Zeiten eine wichtige Rolle gespielt haben.

Trotz dieser positiven Ansätze gelang es der deutschen Kapitalmarktpraxis von Mayer Brown in der Folgezeit nicht, mit ähnlich großen Mandaten nachzulegen. Die Sozietät tut sich noch immer insbesondere beim Aufbau tragfähiger Mandatsbeziehungen zu börsennotierten deutschen Unternehmen schwer, zudem gilt die Arbeit in ECM auch auf internationaler Ebene weiterhin nicht als Stärke der Kanzlei. Parallel wirkte sich zuletzt die Finanzmarktkrise negativ auf das volatile Geschäft mit IPOs aus.

„Mayer Brown wird sich auch zukünftig auf die Geschäftsfelder ECM und Börsengänge fokussieren“, sagte der deutsche Managing Partner der Kanzlei Dr. Jörg Wulfken in einer ersten Stellungnahme. „Diesen Bereich betreuen nun ausschließlich unsere Partner Dr. Ulrike Binder und Stephan Gittermann – beide sind auch bisher auf diesem Gebiet intensiv tätig gewesen“, so Wulfken weiter.

Erstmals veröffentlicht auf www.juve.de am 5. September 2008

Artikel teilen

Gerne dürfen Sie unseren Artikel auf Ihrer Website und/oder auf Social Media zitieren und mit unserem Originaltext verlinken. Der Teaser auf Ihrer Seite darf die Überschrift und den ersten Absatz des Haupttextes enthalten. Weitere Rahmenbedingungen der Nutzung unserer Inhalte auf Ihrer Website entnehmen Sie bitte den AGB.

Für die Übernahme von Artikeln in Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen Nutzungsrechte über die PMG Presse-Monitor GmbH, Berlin. Telefon: 030/284930 oder www.presse-monitor.de.