Zahlreiche Bestands- und Neuinvestoren von Lesara sollen bereits ihr Interesse bekundet haben, die für die Sanierung notwendige Finanzierung zur Verfügung zu stellen. Bekannt ist, dass Northzone, Mangrove Capital Partners und Vorwerk Ventures ihre Beteiligungen im Sommer in einer weiteren Finanzierungsrunde ausbauen wollten. Kurz zuvor war das Unternehmen zu einer Aktiengesellschaft geworden. Dem Vernehmen nach bestehen allerdings auch andere Möglichkeiten, den wegen einer stockenden Finanzierung in Schwierigkeiten geratenen Modehändler zu retten. So könnten beispielsweise einzelne Unternehmenswerte zu Geld gemacht werden.
Bei den Finanzierungsrunden sowie bei der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft setzte das Berliner Unternehmen auf Schnittker Möllmann Partners. Die in Berlin, Hamburg und Köln ansässige Kanzlei, die 2017 unter anderem von Flick Gocke Schaumburg-Anwälten gegründet wurde, berät Lesara auch im Insolvenzverfahren gesellschafts- und aktienrechtlich. Zum Team um den Berliner Partner Dr. Peter Möllmann gehört insbesondere auch der Kölner Aktienrechtler Dr. Matthias Schatz sowie der Associate Michael Danzeglocke.
Möllmann brachte auch Christian Graf Brockdorff von BBL Bernsau Brockdorff als Sachwalter ins Spiel, der schließlich vom zuständigen Amtsgericht Charlottenburg bestellt wurde. Er wechselte nun in die Funktion des vorläufigen Insolvenzverwalters.
Brockdorff verantwortet damit die Arbeit der Insolvenzrechtler von Kübler, deren Mandatierung ebenfalls auf die Empfehlung Möllmanns zurückgeht. Kübler gilt traditionell als Verwalterkanzlei, baut aber eine Insolvenzberatung auf, um sich ein zweites Standbein aufzubauen. Dahingehend setzt die Einheit auf ein Team um den Berliner Sanierungsexperten Tillman de Vries, zu dem auch Thorsten Petersen gehört. De Vries war Ende 2016 von King & Wood Mallesons zu Kübler gewechselt und hat seitdem insbesondere Einzelhändler und Start-ups insolvenzrechtlich beraten. (Martin Ströder)