Schlag für Lovells

Berliner Bankrechts-Team spaltet sich ab

Autor/en
  • Aled Griffiths

Der renommierte Bankrechtler Dr. Thomas Lindemann (47) verlässt das Berliner Lovells-Büro und gründet mit dem Partner Dr. Andreas Schwennicke (43) voraussichtlich zum Herbst eine eigene Kanzlei. Weitere Gründungspartner der neuen Berliner Kanzlei werden Dr. Ludwig von Moltke, Andreas Conen und Daniel Radig, alle bislang Senior Associates bei Lovells, sein. Wieviele Associates sich darüber hinaus Lindemann anschließen werden, stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest.

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Auslöser des dramatischen Schrittes war laut Kanzleikreisen die Entscheidung von Lovells, künftig nicht in Berlin sondern eher in Frankfurt weitere Partner im Bank- und Finanzrecht zu ernennen. Da es damit keine Möglichkeit gab, in Berlin weiter zu wachsen, sei Lindemann keine andere Wahl geblieben als die Kanzlei zu verlassen.

Dass nun drei seiner ehemaligen Senior Associates als Partner bei der neuen Kanzlei einsteigen, zeige, dass Lovells die Geschäftsmöglichkeiten in Berlin deutlich unterschätze, so ein weiterer Beobachter.

„Beim Ausbau unserer internationalen Banking-Praxis liegt der Fokus auf Frankfurt. Daher sind wir zwar enttäuscht über die Entscheidung unserer Berliner Partner, aber nicht völlig überrascht“, sagte Lovells-Managing Partner David Harris. „Ihr Ausscheiden zeigt auch Veränderungen im deutschen Anwaltsmarkt.“

Zuletzt war zum Mai in Frankfurt Dr. Katlen Blöcker zur Partnerin ernannt worden. Blöcker war vor zwei Jahren aus dem Berliner Büro gekommen, um die Akquisitionsfinanzierungspraxis in Frankfurt aufzubauen.

Lindemann und Schwennicke hatten eine starke Debt-Finance-Praxis in Berlin aufgebaut. Vor drei Jahren hatten sie angefangen, zunehmend unabhängig von der erfolgreichen Private-Equity-Praxis zu arbeiten. So hatten sie neben der Betreuung langjähriger Mandanten wie vor allem der Dresdner Bank, auch eine Reihe neuer Bankenmandanten wie etwa BNP, Nomura und HVB akquiriert. Das Team hat auch auf Kreditnehmerseite bei einer Reihe großer Leveraged-Buy-outs der letzten Jahre beraten, zum Beispiel Terra Firma beim milliardenschwerden Erwerb von Viterra.

Lindemann und Schwennicke waren auch bei Konsortialkrediten und Immobilienfinanzierungen tätig sowie in der Prozessführung für Banken. Lindemann hat in der Hauptstadt seine Litigationpraxis vor allem durch stabile Beziehungen zur Bankgesellschaft Berlin aufbauen können.

Zur Zukunft des Berliner Lovells-Büros äußerte sich ein Sprecher der Kanzlei: „Es gibt keine Pläne, das Berliner Büro zu schließen; wir überprüfen permanent, wie wir den Bedürfnissen unserer Mandanten am besten gerecht werden können.“ In Berlin sind weiterhin fünf Partner tätig.

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