Schön Nolte Finkelnburg & Clemm in Frankfurt auf eigene Faust

Autor/en
  • Aled Griffiths

Linklaters & Schön, das Frankfurter joint venture der norddeutschen Kanzlei Schön Nolte Finkelnburg & Clemm und der Londoner Sozietät Linklaters & Paines, wurde beendet. Dabei hatte der Erfolg des Büros die Erwartungen beider Kanzleien deutlich übertroffen. Man habe sich, so Terence Kyle, Managing Partner von Linklaters, „einen hervorragenden Ruf bei deutschen und internationalen Mandanten erworben und eine große Zahl von bedeutenden Transaktionen beratend betreut, insbesondere im Bereich M&A sowie im Kapitalmarktrecht“. Der Grund für das Ende der Frankfurter Kooperation mit zehn Anwälten und vier Partnern sind unterschiedliche Auffassungen beider Kanzleien über das weitere Vorgehen bei der Expansion in Deutschland und Europa. „Linklaters verfolgt eine paneuropäische Strategie mit einer Präsenz in jedem großen Markt“, kommentiert Casper Lawson, Partner von Linklaters in Frankfurt. Man komme damit Mandantenwünschen nach, die von der Kanzlei Kapazitäten für Transaktionen in ganz Europa erwarten, vor allem bei grenzüberschreitenden M&A. In Anwaltskreisen ist seit längerem bekannt, dass Linklaters sich in Gesprächen mit der Alliance of European Law Firms befindet. Zu diesem europaweiten Netzwerk gehören auch die 272 Anwälte der überörtlichen Sozietät Oppenhoff & Rädler, mit der Linklaters seit Anfang des Monats Büroräume in Frankfurt teilt. Terence Kyle räumt ein, dass Linklaters ihre Strategien für den europäischen Markt mehrfach Korrekturen unterzogen hat. Bereits im Herbst 1996, nur ein Jahr nach der Entscheidung für das joint venture, ergab sich aufgrund von Veränderungen im internationalen Rechtsmarkt erneuter Handlungsbedarf. „Wir sahen die Notwendigkeit, uns stärker in Richtung einer Präsenz in mehreren Rechtssystemen zu bewegen.“ Im Gegensatz dazu bleibt es das Ziel von Schön Nolte Finkelnburg & Clemm, „weiterhin in Deutschland zu expandieren und gleichzeitig unsere vielfältigen internationalen Beziehungen auszubauen“, so Konrad Bennecke, einer der geschäftsführenden Partner der Sozietät. Unter Anwälten gilt die Kanzlei als wahrscheinlicher Kandidat für eine weitere innerdeutsche Fusion. Das enge Verhältnis zu Linklaters hätte einer solchen Entwicklung auf Dauer im Wege gestanden. Das Ende des joint venture erinnert an die gescheiterte Kooperation von Clifford Chance und Gleiss Lutz Hootz Hirsch & Partner, die 1993 nach vier Jahren beendet worden war. Kritiker bemängelten seinerzeit, beide Kanzleien hätten in ihrer Zusammenarbeit offensichtlich ihre eigenen Vorgaben nicht erreicht. Die Parteien profitierten dennoch, indem man sich gegenseitig den Zugang zum Markt öffnete. Heute unterhalten die Briten wie auch die Stuttgarter Sozietät profitable Frankfurter Büros. In der Hoffnung, gleiches zu erreichen, übernimmt Schön Nolte Finkelnburg & Clemm das gesamte Büro. „Die Mandanten können sich jetzt natürlich entscheiden, wohin sie gehen“, sagt Dr. Christian Edye, Partner der Sozietät in Hamburg. „Wir gehen davon aus, dass die meisten sich für uns entscheiden werden. Der Gegenstand der Beratung kam zumeist aus dem deutschem Recht, und wir hoffen unsere Mandanten von unserer Leistung überzeugt zu haben.“ Im Hamburger Büro reagiert man auf die erwartete Nachfrage, indem umgehend zusätzliche Anwälte für das Frankfurter Büro abgestellt werden.

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Linklaters & Schön, das Frankfurter joint venture der norddeutschen Kanzlei Schön Nolte Finkelnburg & Clemm und der Londoner Sozietät Linklaters & Paines, wurde beendet. Dabei hatte der Erfolg des Büros die Erwartungen beider Kanzleien deutlich übertroffen. Man habe sich, so Terence Kyle, Managing Partner von Linklaters, „einen hervorragenden Ruf bei deutschen und internationalen Mandanten erworben und eine große Zahl von bedeutenden Transaktionen beratend betreut, insbesondere im Bereich M&A sowie im Kapitalmarktrecht“. Der Grund für das Ende der Frankfurter Kooperation mit zehn Anwälten und vier Partnern sind unterschiedliche Auffassungen beider Kanzleien über das weitere Vorgehen bei der Expansion in Deutschland und Europa. „Linklaters verfolgt eine paneuropäische Strategie mit einer Präsenz in jedem großen Markt“, kommentiert Casper Lawson, Partner von Linklaters in Frankfurt. Man komme damit Mandantenwünschen nach, die von der Kanzlei Kapazitäten für Transaktionen in ganz Europa erwarten, vor allem bei grenzüberschreitenden M&A. In Anwaltskreisen ist seit längerem bekannt, dass Linklaters sich in Gesprächen mit der Alliance of European Law Firms befindet. Zu diesem europaweiten Netzwerk gehören auch die 272 Anwälte der überörtlichen Sozietät Oppenhoff & Rädler, mit der Linklaters seit Anfang des Monats Büroräume in Frankfurt teilt. Terence Kyle räumt ein, dass Linklaters ihre Strategien für den europäischen Markt mehrfach Korrekturen unterzogen hat. Bereits im Herbst 1996, nur ein Jahr nach der Entscheidung für das joint venture, ergab sich aufgrund von Veränderungen im internationalen Rechtsmarkt erneuter Handlungsbedarf. „Wir sahen die Notwendigkeit, uns stärker in Richtung einer Präsenz in mehreren Rechtssystemen zu bewegen.“ Im Gegensatz dazu bleibt es das Ziel von Schön Nolte Finkelnburg & Clemm, „weiterhin in Deutschland zu expandieren und gleichzeitig unsere vielfältigen internationalen Beziehungen auszubauen“, so Konrad Bennecke, einer der geschäftsführenden Partner der Sozietät. Unter Anwälten gilt die Kanzlei als wahrscheinlicher Kandidat für eine weitere innerdeutsche Fusion. Das enge Verhältnis zu Linklaters hätte einer solchen Entwicklung auf Dauer im Wege gestanden. Das Ende des joint venture erinnert an die gescheiterte Kooperation von Clifford Chance und Gleiss Lutz Hootz Hirsch & Partner, die 1993 nach vier Jahren beendet worden war. Kritiker bemängelten seinerzeit, beide Kanzleien hätten in ihrer Zusammenarbeit offensichtlich ihre eigenen Vorgaben nicht erreicht. Die Parteien profitierten dennoch, indem man sich gegenseitig den Zugang zum Markt öffnete. Heute unterhalten die Briten wie auch die Stuttgarter Sozietät profitable Frankfurter Büros. In der Hoffnung, gleiches zu erreichen, übernimmt Schön Nolte Finkelnburg & Clemm das gesamte Büro. „Die Mandanten können sich jetzt natürlich entscheiden, wohin sie gehen“, sagt Dr. Christian Edye, Partner der Sozietät in Hamburg. „Wir gehen davon aus, dass die meisten sich für uns entscheiden werden. Der Gegenstand der Beratung kam zumeist aus dem deutschem Recht, und wir hoffen unsere Mandanten von unserer Leistung überzeugt zu haben.“ Im Hamburger Büro reagiert man auf die erwartete Nachfrage, indem umgehend zusätzliche Anwälte für das Frankfurter Büro abgestellt werden.

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