Die Leitung des neuen Büros übernimmt der internationale Steuerexperte Marco Blanco, der alle europäischen Büros der US-Kanzlei managt. Blanco ist derzeit noch in Paris für Curtis tätig, zukünftig wird er seine Zeit zwischen der französischen Hauptstadt und Genf aufteilen. Gegenüber JUVE erläuterte Blanco, dass er schon zunehmend mit steuerlichen Aspekten in internationalen Schiedsverfahren befasst ist. Die Kanzlei, die rund 90 Juristen mit Spezialisierung auf internationale Schiedsverfahren zählt, betreut häufig auch Streitbeilegungsverfahren der in Genf beheimateten Welthandelsorganisation WTO, insofern war die räumliche Nähe zur WTO für die Büroeröffnung mit entscheidend. Künftig will Curtis auch internationale Handels- und Steuerthemen vom Schweizer Standort aus abdecken. Regelmäßig berät sie auch bei Konzernumstrukturierungen.
Zu der Startformation in Genf wird auch der Counsel Fuad Zarbiyev gehören, der von New York umsiedeln wird. Der Völkerrechtler, der sich auf Investor-Staat-Streitigkeiten fokussiert hat, hatte schon in Genf studiert. Des Weiteren stößt Counsel Dori Yoldi hinzu, die bislang in Mexico City tätig war und beispielsweise Streitigkeiten auf der Basis der Energiecharta begleitet. Im Sommer kommt als Associate Maria de la Colina, die derzeit noch als Dozentin am Institut für International Dispute Settlement (MIDS) in Genf tätig ist.
Für Curtis ist das neue Büro ein weiterer Expansionsschritt in Europa. Zuletzt eröffnete die US-Kanzlei 2014 ein Büro in Rom. Das war seinerzeit der siebzehnte Standort, nur wenige Monate nach dem Start in Peking. In Deutschland ist die Kanzlei bereits seit 1990 im Frankfurter Bankenviertel mit einem Büro vertreten. Dort sind derzeit 18 Berufsträger tätig, davon sieben Partner und zwei Counsel. Europaweit arbeiten 77 Juristen für Curtis.