Siemens

Künftig auch die Steuerverantwortung zentralisiert

Der Siemens-Konzern hat nun auch seine Steuerabteilung neu aufgestellt. Damit zieht das Münchner Unternehmen eine weitere interne Konsequenz aus der Korruptionsaffäre um schwarze Kassen und Schmiergeldzahlungen.Künftig berichten die Steuerabteilungen der einzelnen Landesgesellschaften funktional an die neu geschaffene Ebene der Regionalleitung, die zentral in München angesiedelt wurde.

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Hintergrund der Maßnahme sei es, eine stärkere Transparenz als Basis für die zentrale Governance Funktion zu schaffen, sagte Dr. Christian Kaeser, der Leiter der Abteilung Tax Planning.

So solle verhindert werden, dass die Steuerabteilungen der Landesgesellschaften ein isoliertes Eigenleben führen. „Sie sollen zukünftig funktional Teil der globalen Steuerfunktion sein. Bislang gab es für die Länder zwar einen Ansprechpartner in München, die Beziehung war aber nicht institutionalisiert“, so Kaeser. „Gewichtige Sachthemen müssen von nun an mit den jeweils Verantwortlichen in der Zentrale abgestimmt werden.“

Dazu zählt auch die Mandatierung von Anwalts- und Steuerberatungskanzleien. Laut Kaeser gibt es nun einen zentralen Genehmigungsprozess, an deren Ende der Leitungskreis der Steuerabteilung steht. Dieser mandatiert im Regelfall unabhängig von der Rechtsabteilung.

Mit der Aufstellung vollzieht die Steuerabteilung die neu geschaffene Struktur der Rechtsabteilung in Ansätzen nach. Dort waren vor einigen Wochen sieben General Counsel für Zentralfunktionen und Regionalverantwortlichkeiten eingeführt worden. Zudem wurde ein eigenes Vorstandsressort „Recht & Compliance“ geschaffen, das seitdem Peter Solmssen verantwortet. Solmssen war im vergangenen Herbst von GE Healthcare zu Siemens gestoßen.

In der aus Zentral- und Regionalabteilungen bestehenden Steuereinheit bleibt es dagegen bei der Leitung unterhalb der Vorstandsebene: Hauptabteilungsleiter und „Global Head of Tax“ Fritz Esterer berichtet weiter an Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser. (Jörn Poppelbaum)

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