Neues Netzwerk

Süddeutsche Mittelstandskanzleien treiben Legal-Tech-Entwicklung voran

Vier Mittelstandskanzleien mit Hauptsitzen in Stuttgart und München wollen gemeinsam digitale Innovationen vorantreiben. Ebner Stolz Mönning Bachem, Lutz Abel, Menold Bezler und Thümmel Schütze & Partner arbeiten dafür mit dem Technologieentwickler OMM Solutions zusammen und beziehen in das Vorhaben auch ihre Mandanten ein.

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Die Sozietäten kollaborieren als strategische Partner im sogenannten ‚Legal Automation & Innovation Network‘ (Legal Ai). Gemeinsam wollen sie bedarfsgerechte digitale Produkte identifizieren und erste Prototypen entwickeln und testen. Dadurch sollen marktnahe Lösungsansätze für Mandanten entstehen, die gegebenenfalls auch über Legal-Tech-Tools hinausreichen.

Ein Netzwerk zwischen Konkurrenten

Hauptansprechpartner bei den Gründungssozietäten von Legal Ai sind die IT-Rechtler Dr. Torsten Lörcher von Ebner Stolz und Dr. Carsten Ulbricht von Menold Bezler. Bei Thümmel Schütze ist der Arbeitsrechtler Fabian Walderich für das Projekt verantwortlich und bei Lutz Abel der Venture-Capital-Experte Björn Weidehaas.

Die Sozietäten eint eine breite Mandantenbasis, die sich aus Hidden Champions im gehobenen Mittelstand, kleineren börsennotierten Unternehmen und privaten Investmentmanagern sowie der öffentlichen Hand zusammensetzt. Gemeinsam mit Rechtsteams aus Unternehmen wollen sie den fallbezogenen Austausch vorantreiben. Gleichzeitig soll die Vertraulichkeit in den Dienstleistungen und der Mandatsarbeit gewährleistet werden, heißt es aus Stuttgart.

Offen für weitere Branchenteilnehmer

Das Netzwerk, das auch anderen Sozietäten offenstehen soll, basiert auf Dienstleistungverträgen mit OMM Solutions, die die Koordination übernimmt. Das Stuttgarter Unternehmen wird von Dr. Martin Allmendinger geführt und versteht sich als Innovationsbegleiter und Technologieentwickler. Es organisiert bereits seit vier Jahren den Hackathon ‚Legal Innovation Challenge‘ der Stutt­gar­ter Le­gal A&i Week.

Bei dieser zweitägigen Veranstaltung erarbeiten Studierende Lösungen zu Aufgaben, die Rechts­an­walts­kanz­leien ihnen stellen. Dabei setzen sie agile Arbeitsmethoden ein und arbeiten in interdisziplinären Teams zusammen. Die digitalen Prototypen, die bei dem Hackathon entstehen, präsentieren die Studierenden anschließend einer Fachjury. Mitarbeitende aus Rechtsabteilungen wirken als Coaches und Jurymitglieder mit. Im vergangenen Jahr saßen beispielsweise die Chefjuristen von Hugo Boss, ProsiebenSat.1 und der Mar­quardt-Gruppe in der Jury. Zudem war Iris Schmitz-Klein­henz Teil der Prüfungskommission. Sie verantwortet bei EnBW den Bereich Da­ten­schutz & di­gi­tale Ge­schäfts­mo­delle.

Nächste Entwicklungsoffensive

Hinzu kommen die neuen Formate ‚Legal Problem Camp‘ und ‚Legal Solution Camp‘. Dafür wollen sich die Mitglieder des Netzwerks ebenfalls eng mit ihren Mandanten abstimmen: Beim ‚Legal Problem Camp‘ arbeiten Kanzleien gemeinsam mit den Leiterinnen und Leitern von Rechtsabteilungen Probleme heraus, die sich im Arbeitsalltag ergeben. Im ‚Legal Solution Camp‘ befassen sich die Beteiligten mit vorhandenen technologischen Produkten und Legal-Tech-Tools und entwickeln sie gemeinsam weiter.

An den regelmäßigen Treffen zwischen den Sozietäten und Rechtsabteilungen sollen neben Leitungsfunktionen und Kanzleipartnern auch Nachwuchsjuristinnen und -juristen teilnehmen. Dadurch wollen die Beteiligten das neue Netzwerk breiter in der Szene verankern.

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