Das klassische M&A-Geschäft schwächelt. CMS reagiert darauf in Großbritannien mit Entlassungen, wie The Lawyer berichtet, und stellt 19 Associates aus der Transaktionspraxis in London frei.
Insgesamt setzten die britischen Kanzleien im Geschäftsjahr 2022/23 mit 36 Milliarden Euro (30,8 Milliarden Pfund) acht Prozent mehr um als im Zeitraum davor. Allein auf die Top 10 entfielen 60 Prozent des gesamten Marktumsatzes. Die Rangliste wird von DLA Piper angeführt, die ihren Umsatz um 13 Prozent auf fast drei Milliarden Pfund steigern konnten.
Bei aller Dynamik weisen die Zahlen aber auch auf eine schwierigere Zukunft hin. Steigende Kosten trüben das Gesamtbild. Zusammen mit Investitionen drücken sie auf die Entnahmen der Partnerinnen und Partner.
Eine beträchtliche Anzahl der britischen Top-50-Kanzleien musste im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang hinnehmen, berichtet ‚The Lawyer‘, weil das Business nach mehreren Corona-Jahren wieder zur Normalität zurückgekehrt ist, wobei Geschäftsreisen, Ausgaben für Business Development und Marketing sowie Verwaltungskosten den größten Posten ausmachten. Auch die sprunghaft angestiegenen Gehaltskosten bekamen vor allem die zu spüren, die in den Boom-Jahren Überkapazitäten aufgebaut haben.
Die Entlassungen bei CMS in London sind die jüngst bekannt gewordenen Auswirkungen eines Trends, der auch hierzulande zu beobachten ist: Auch hier haben einige auf M&A fokussierte Kanzleien ihre Mannschaft bereits verkleinert, zum Beispiel Weil Gotshal & Manges. Darüber hinaus sind vor allem die großen Kanzleien bei Neueinstellungen deutlich zurückhaltender, als in den Jahren vor Corona.
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