Röder gilt hierzulande als eine der führenden Spezialistinnen für Kredit- und Akquisitionsfinanzierungen. Sie war im Herbst 2004 von Weil Gotshal & Manges zu White & Case gewechselt und spielte in der Folge schnell eine wichtige Rolle in der sehr angesehenen Finanzierungspraxis. 2010 wurde sie zur Partnerin ernannt, 2013 rückte sie dann an die Spitze der gesamten Bank- und Finanzrechtspraxis, sie ist Co-Chefin neben Dr. Tom Schorling.
Unter den regelmäßig von ihr betreuten Mandanten sind neben UniCredit weitere bedeutende Finanzinstitute wie die Deutsche Bank, die Commerzbank und Landesbanken. Durch zahlreiche Transaktionen in den vergangenen Jahren baute sie darüber hinaus gute Kontakte zu großen Unternehmen wie dem Spezialchemiekonzern Evonik und dem Druckspezialisten Heidelberger Druck auf.
Entsprechend reißt ihr Weggang eine deutliche Lücke in der rund 20 Anwälte zählenden Kredit- und Akquisitionsfinanzierungspraxis von White & Case. In den vergangenen Jahren hatte sich das Team personell deutlich verkleinert und stärker auf hochkarätige internationale Mandate fokussiert. Dabei kam die Praxis zuletzt sichtbar voran, auch durch Verstärkungen in der angrenzenden Kapitalmarktpraxis.
Wer Röders Aufgaben bei White & Case übernimmt, steht JUVE-Informationen zufolge noch nicht fest, ebenso ob ihre Funktion in gleicher Weise ersetzt wird. Die strategische Verantwortung für diese Frage liegt seit diesem Jahr weit stärker als bisher in London, denn die gesamte deutschen Praxis ist kanzleiintern in der Region Europa, Naher Osten, Afrika (EMEA) aufgegangen. An der Spitze der Bankrechtspraxis für EMEA steht der Londoner Partner Lee Cullinane.
Bei UniCredit, der siebtgrößten Bank Europas, trägt Röder künftig die rechtliche Verantwortung für die bedeutendsten Geschäftsfelder. Zur beruflichen Zukunft ihres Vorgängers nahm der Konzern bis Redaktionsschluss noch keine Stellung. Röder übergeordnet ist künftig lediglich der weltweite General Counsel Gianpaulo Alessandro, der an der Spitze der weltweit rund 1.200 Juristen steht. In Deutschland gehört die HypoVereinsbank zur UniCredit-Gruppe. Neben der Herausforderung, bei einer der wichtigsten europäischen Banken in führender Position tätig zu werden, gibt es auch private Gründe für den Wechsel Röders. Schon seit rund eineinhalb Jahren pendelt sie wöchentlich zwischen dem deutschen Kapitalmarktzentrum Frankfurt und Mailand. (René Bender)