Verluste für Lovells in Brüssel

Kartellpartner Jestaedt geht zu Jones Day

Der bekannte deutsche Kartellrechtler Dr. Thomas Jestaedt (48) hat im April das Brüsseler Büro von Lovells verlassen und sich Jones Day angeschlossen. Fast zeitgleich wurde zudem bekannt, dass auch der englische Kartellpartner Philip Collins das Brüsseler Lovells-Büro verlassen und später im Jahr zu der britischen Wettbewerbsbehörde (Office of Fair Trading) wechseln wird.

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Mit Jestaedt, der fünf Jahre lang den Posten des stellvertretenden Leiters der EU- und Kartellrechtspraxis von Lovells innehatte, wechselte auch die Associate Alexandra Deege. Ein Der deutsche Associate Daniel von Brevern kehrte nach Düsseldorf zurück. Damit hat Lovells künftig kein deutsches Kartellrechtsteam mehr in Brüssel.

Jestaedt wird der dritte Kartellpartner im Brüsseler Büro von Jones Day, die dort mit Bernard Amory einen bereits seit Jahren bekannten Kartellrechtler in ihren Reihen hat. „Jones Day hat mich durch die konsequente Ausrichtung auf die Mandanteninteressen und die kollegiale Atmosphäre beeindruckt. Bernard Amory und der Pariser Jones Day-Partner Eric Morgan de Rivery sind alte Freunde“, erklärte Jestaedt.

Amory sagte zu den jetzigen Entwicklungen: „Wir wollen schon seit langem unserer europäischen Kartellrechtspraxis in Brüssel ein starkes deutsches Element als Ergänzung zu unserem deutschen Kartellrechtsteam in Frankfurt hinzufügen. Thomas Jestaedt stand stets ganz oben auf unserer Wunschliste.“

Prominente Mandate des Brüsseler Jones Day-Praxis sind die Vertretung von Aventis im Vitaminkartellverfahren sowie aktuell die Fusionskontrolle von Procter & Gamble und Gillette. Jestaedt berät seit Jahren regelmäßig SAP, zuletzt auch im Zusammenhang mit der Transkation Oracle/Peoplesoft. Bekannt ist er darüber hinaus für seine langjährige Erfahrung im Beihilferecht. Unter anderem war er hier von der NordLB bei den Auseinandersetzungen mit der EU-Kommission hinzugezogen worden.

Quellen bei Lovells zufolge stehen Jestaedts und Collins‘ Ausscheiden im Zusammenhang mit Rückkehr des Kartellrechtspartners John Pheasant nach Brüssel. Pheasant stand Ende November 2004 als Kandidat zur Wahl des Managing Partners der Kanzlei, unterlag aber dem Kapitalmarktrechtler David Harris. Aus Kanzleikreisen war jedoch auch zu hören, dass eine Umstrukturierung der internationalen Kartellrechtspraxis notwendig sei.

Abseits von Brüssel wird auch die deutsche Praxis nach dem Abgang von Prof. Dr. Hermann-Josef Bunte zu Allen & Overy neu aufgestellt. Dr. Marc Schweda, Senior Associate in Düsseldorf, wird nach Hamburg wechseln. Die deutsche Praxis wird künftig durch den Düsseldorfer Partner Dr. Martin Sura geführt.

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