Von den 14 neu zu besetzenden Vorstandsposten 2015 wurden damals acht mit Unternehmensanwälten besetzt. Nun wurde gestern turnusgemäß die andere Hälfte des Berliner Kammervorstands neu bestimmt.
Die ‚Kammerrebellen‘ von damals wollten vor allem die Politik der Rechtsanwaltskammer (RAK) neu ausrichten. Auch die Großkanzleivertreter, die nun antraten, wollen vor allem ihre Interessen etwa bei der Einführung des digitalen Anwaltspostfaches (bea) besser in der Kammer vertreten sehen.
Wie schon 2015 war die Versammlung gestern mit mehr als 1.000 Teilnehmern sehr gut besucht. Das mag an der Initiative der Großkanzleien gelegen haben, die mit 10 Kandidaten für die frei werdenden 15 Posten antraten. Aber auch der Deutsche Juristinnenbund, die Vereinigung der Strafverteidiger sowie der Deutsche Anwaltverein sollen im Vorfeld für eine hohe Teilnahmequote getrommelt haben. Über den Wahlmodus zu den Kammervorständen wird derzeit diskutiert. Auf politischer Ebene wird auch über die Einführung eines Briefwahlsystems nachgedacht, um die Beteiligungsquote zu erhöhen.
Von der Großkanzleiliste in Berlin wurden nun der Strafrechtler Dr. Niklas Auffermann, Barbara Helten von K&L Gates, der Verbandsjurist Stephan Freiherr von Hundelshausen, Dr. Marcel Klugmann von CMS Hasche Sigle sowie Nezih Ülkekul von Buse Heberer Fromm gewählt. Nur drei von ihnen sind bislang nicht im Vorstand vertreten gewesen. Auch die meisten anderen Vorstandsmitglieder haben bereits Erfahrung in dem Gremium. Von den weiteren zehn gestern gewählten Kammermitgliedern, war nur eines bislang nicht im Vorstand vertreten.
Die Amtszeit der 15 Kammermitglieder beginnt am 15. März. Dann finden auch die Wahlen zum Präsidium der Kammer statt.