Zu Mitte März hat CMS Hasche Sigle die Eröffnung einer Repräsentanz an der US-Westküste (Mountain View) mit zwei deutschen Partnern bekannt gegeben.
Im Fokus der Büroeröffnung im Silicon Valley stehen nach CMS-Angaben Transaktionsprojekte und Schiedsverfahren. Die Repräsentanz von CMS Hasche Sigle ist nicht als unabhängiges US-Büro konzipiert, vor Ort soll nicht zum US-Recht beraten werden, vielmehr dient der Standort als Kontaktstelle für die existierenden US-Mandanten der deutschen Praxis sowie als Ausgangspunkt für die Akquise neuer Mandanten.
„Private-Equity-Gesellschaften und US-Unternehmen unter anderem aus dem Tech-Bereich interessieren sich sehr für Europa und Deutschland“, sagt Dr. Eckart Gottschalk (Corporate/M&A), der das Büro zusammen mit Dr. Nicolas Wiegand (Dispute Resolution) leitet.
Mehr Gelegenheit als Gesamtstrategie
Andere CMS-Verbundmitglieder wie die britische CMS-Praxis sind nach JUVE-Informationen nicht an dieser US-Expansion beteiligt. Die Repräsentanz-Lösung ist demnach nicht als gemeinsame US-Strategie der Kanzlei zu verstehen, an der der internationale CMS-Verbund bereits seit einiger Zeit arbeitet. Dabei wird nach JUVE-Informationen eine amerikanische Partnerkanzlei gesucht, die sich dem CMS-Verbund anschließt. Wie JUVE in Erfahrung bringen konnte, erschweren allerdings die unterschiedlichen Interessen der deutschen und der britischen Praxis die Suche. Bekannt ist, dass die deutsche Praxis breiter aufgestellt sein möchte.
Mit der Eröffnung in Mountain View nimmt die deutsche CMS-Einheit außerhalb dieses Vorhabens eine Gelegenheit wahr, um vor Ort mit eigenen Leuten präsent zu sein. Die deutschen CMS-Partner Gottschalk und Wiegand haben ihren Lebensmittelpunkt bereits seit einigen Jahren in Kalifornien. Bereits im Mai soll ein dritter Anwalt zur Verstärkung an die amerikanische Westküste kommen. Weiteres Wachstum ist geplant.
Folgen für Hongkong
Vor allem Wiegand kennt sich aus mit dem Auf- und Ausbau von Repräsentanzen: Seit 2016 war er Managing-Partner in Hongkong. Dort agiert die Kanzlei zweigleisig: 2016 eröffnete die deutsche CMS-Einheit eine örtliche Repräsentanz. 2018 gab der CMS-Verbund die Kooperation mit einer lokalen Firma namens Lau Horton & Wise bekannt.
Mit der neuen Aufgabe zieht Wiegand sich nicht komplett aus der chinesischen Metropole zurück. Er sieht unabhängig vom Wahlausgang in den USA im November „Konflikte zwischen Asien beziehungsweise China und Amerika enorm zunehmen“. Die Eröffnung in den USA stärkt nach seiner Einschätzung das Angebot der Kanzlei mit Blick auf transpazifische Streitigkeiten.
Die Leitung des Hongkonger Büros überlässt Wiegand der CMS-Partnerin und Schiedsexpertin Mariel Dimsey. Mit Wiegand leitet sie die globale CMS International Arbitration Group. Bevor Dimsey zu CMS stieß, arbeitete sie unter anderem für Cleary Gottlieb Steen & Hamilton in Deutschland.