In einer von Londoner Kandidaten dominierten Wahl setzte sich Cheyne gegen Finance-Chef Giles White und den Restrukturierungs-Partner Robert Elliott durch. ‚The Lawyer‘ berichtete, dass Cheyne vor allem auf die Rückendeckung der einflussreichen Londoner Corporate-Praxis bauen konnte. Diese hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 234 Millionen Euro abgerechnet, das ist knapp die Hälfte des weltweiten Corporate-Umsatzes der Kanzlei. Zum Vergleich: Die gesamte deutsche Linklaters-Praxis erzielte im Geschäftsjahr 2004 einen Umsatz von rund 153 Millionen Euro.
Cheyne, seit 1972 bei Linklaters, gehört zu den Top-Gesellschaftsrechtlern der Kanzlei. Von 2000 bis zum vergangenen Jahr leitete er das weltweite M&A/Corporate-Team der Kanzlei.
Er war in zahlreichen großen Transaktionen tätig und beriet etwa Vodafone bei der Übernahme von Mannesmann, die Deutsche Post beim Erwerb von Exel und Dubai Ports World beim Kauf von P&O. Cheyne ist Verbindungspartner für einige der wichtigsten Mandanten der Kanzlei. Er kündigte an, weiterhin auch in der Mandatspraxis tätig bleiben zu wollen.
Künftig wird Cheyne Linklaters gemeinsam mit Managing Partner Tony Angel führen. Intern gilt Cheyne als Management-Hardliner. „Es ist kein Geheimnis, dass wir weltweit Marktführer werden wollen, und ich freue mich darauf, Linklaters näher an dieses Ziel zu führen“, sagte Cheyne. Zugleich bekannte er sich zur bisherigen Strategie Angels, die eine Konzentration der Kanzlei auf Spitzenmandate bei vorsichtiger globaler Expansion vorsieht.
Als Erbe hinterlässt Cann seinem Nachfolger Rekordwerte für Linklaters bei Umsatz und Gewinn (JUVE berichtete) aus dem jüngsten Geschäftsjahr. Cheyne warnte seine Kanzlei jedoch vor Selbstgefälligkeit: „Der Markt wird sich wieder abwärts bewegen. Das laufende Jahr könnte schon die Spitze sein. Weil wir aber zuletzt so viel besser geführt worden sind, werden wir einen Abschwung besser managen können.“ (Christoph Tillmanns)