Der jetzige Wechsel auf die kaufmännische Seite hatte sich zwar für die Kanzlei nicht lange angekündigt, dennoch kommt er nicht allzu überraschend: Sein Faible für diese Art der Tätigkeit war bekannt. Bevor Kühl Anwalt wurde, hatte er bereits einige Zeit in dem Hamburger Außenhandelsunternehmen Wünsche gearbeitet.
Kühl sagte, die Trennung von seiner bisherigen Kanzlei sei einvernehmlich erfolgt. „Ich verlasse White & Case zwar mit einem lachenden Auge, denn ich habe mir schon lange gewünscht, wieder auf kaufmännischer Seite zu arbeiten. Aber ich gehe nach 18 Jahren auch mit einem großen weinenden Auge.“
Rupag gehört schon seit fast zehn Jahren zu Kühls Mandanten. Neben den beiden bisherigen Partnern Gerd-Jürgen Pohl und Jörn Reinecke arbeiten acht Mitarbeiter für den Finanzinvestor, der auf Immobilien sowie den Bereich der erneuerbaren Energien spezialisiert ist. Kühl wird neben der internen Organisation gemeinsam mit Reinecke auch die laufenden Projekte betreuen. Im vergangenen Jahr hatte Rupag elf Transaktionen abgewickelt, im laufenden Jahr sind es bereits sieben.
Die Lücke, die durch Kühls Weggang bei White & Case entsteht, wird von den beiden Local Partnern Dr. Daniel Esklony (für Projektfinanzierung) und Dr. Patrick Narr (für M&A) geschlossen. Kühl ist bereits der zweite Hamburger White & Case-Partner innerhalb eines Jahres, der dem Anwaltsberuf den Rücken kehrt: Die Arbeitsrechtlerin Ingrid Deuchler hatte die Kanzlei bereits Ende April verlassen, um ein Buch über Verantwortlichkeiten in der Arbeitswelt schreiben. Insgesamt sind nun noch 15 Equity Partner in Hamburg tätig.